27. Juli, 2024

Wirtschaft

Rheinmetall setzt neue Umsatzziele: Aufwind durch Munitionsgeschäft und Verteidigungsausgaben

Rheinmetall setzt neue Umsatzziele: Aufwind durch Munitionsgeschäft und Verteidigungsausgaben

Die wachsende Nachfrage im Rüstungssektor sorgt für Auftrieb bei Rheinmetall. Das deutsche Unternehmen korrigiert seine mittelfristigen Umsatzerwartungen nach oben und plant, die geschäftliche Expansion aus eigener Finanzkraft zu beschleunigen. Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, gab sich im Gespräch mit dem "Handelsblatt" optimistisch hinsichtlich der Geschäftsentwicklung und skizzierte ehrgeizige Ziele: Schon in diesem Jahr wird ein Umsatz von zehn Milliarden Euro angestrebt, in zwei Jahren soll die Marke von 15 Milliarden Euro in Sichtweite kommen. Diese Prognose liegt deutlich über den vormals anvisierten 13 bis 14 Milliarden Euro für das Jahr 2026.

Das langfristige Ziel für sieben bis acht Jahre in der Zukunft ist sogar noch ambitionierter – bis zu 20 Milliarden Euro Jahresumsatz peilt Papperger dann an. Bemerkenswerterweise dürfte sich der Umsatzanteil aus Deutschland dabei auf über 40 Prozent erhöhen, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den vorherigen unter 20 Prozent vor dem Krieg in der Ukraine. Die dafür erforderlichen Investitionen sind laut Papperger durch Rheinmetalls Finanzkraft abgesichert, wobei der starke Cashflow des Unternehmens auch zusätzlichen Raum für mögliche Akquisitionen bietet.

Ein wesentlicher Faktor für die positiven Aussichten ist das boomende Munitionsgeschäft. Am Montag wird der Ausbau des Standortes in Unterlüß feierlich eingeleitet, eine Veranstaltung, zu der auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wird. Rheinmetall plant, die Produktionskapazitäten so zu erweitern, dass ab 2025 jährlich bis zu 700.000 Artilleriegeschosse hergestellt werden können. "Fünf bis sieben Jahre Vollgas", sagt Papperger und deutet darauf hin, dass das Unternehmen auf Dreischichtbetrieb umstellen werde, um somit die Bedürfnisse Europas zu decken.

Zudem erwartet der Vorstandschef eine Anhebung des Verteidigungsbudgets der Bundesregierung nach dem Verbrauch des Sondervermögens für die Bundeswehr. Eine deutliche Steigerung erachtet er als notwendig, um Deutschlands Verteidigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, wobei er von einer substanziellen Erhöhung des Budgets oder einem weiteren Sondervermögen ausgeht.