05. Mai, 2025

Märkte

Rezessionsängste und gemischte Unternehmenszahlen: US-Börsen weiterhin im Sinkflug

Rezessionsängste und gemischte Unternehmenszahlen: US-Börsen weiterhin im Sinkflug

Die US-Börsen setzten am Freitag ihre Abwärtsbewegung mit erhöhter Dynamik fort. Grund hierfür waren schwache Arbeitsmarktdaten, die die Sorgen vor einer bevorstehenden Rezession weiter anheizten. Die wachsenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sowie enttäuschende Unternehmensberichte von Intel und Amazon belasteten ebenfalls die Stimmung.

Der Dow Jones Industrial verlor am Ende des Tages 1,51 Prozent und schloss bei 39.737,26 Punkten, was in der abgelaufenen Handelswoche zu einem Verlust von 2,1 Prozent führte. Der marktbreite S&P 500 sank um 1,84 Prozent auf 5.346,56 Punkte. Besonders stark traf es den technologie-lastigen Nasdaq 100, der um 2,38 Prozent auf 18.440,85 Punkte fiel und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai abrutschte. Sein Wochenminus beträgt nun 3,1 Prozent.

Die US-Wirtschaft verzeichnete im Juli einen niedrigeren Anstieg an Arbeitsplätzen als prognostiziert. Zudem erreichte die Arbeitslosenquote den höchsten Stand seit fast drei Jahren, während das Lohnwachstum überraschend nachließ. „Schlechte Nachrichten sind jetzt wirklich schlechte Nachrichten“, kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, und verwies darauf, dass die Arbeitsmarktdaten die Rezessionsangst in den letzten Handelstagen weiter verstärkten.

Auch enttäuschende Wirtschaftsdaten aus der US-Industrie trugen zur Unsicherheit bei. Der ISM-Indikator fiel im Juli deutlich unter die Expansionsschwelle, was auf eine wirtschaftliche Schrumpfung hinweist. Die Investoren sind zunehmend besorgt, dass die US-Notenbank womöglich zu spät reagiert und die Konjunkturentwicklung nicht schnell genug unterstützt. Zwar hält die Fed weiterhin an ihren hohen Leitzinsen fest, doch eine erste Zinssenkung im September steht im Raum.

Die laufende Berichtssaison brachte weitere Enttäuschungen für die sogenannten "Magnificent 7", den sieben führenden Tech-Giganten der USA. Amazon enttäuschte die Anleger mit einem schwachen Quartalsausblick und einem trägen Online-Einzelhandelsgeschäft, was die Aktie um 8,8 Prozent einbrechen ließ.

Auch Intel, obwohl nicht Teil der "Magnificent 7", enttäuschte mit seinen Quartalszahlen und Prognosen. Die Aktie des angeschlagenen Tech-Unternehmens verlor 26,1 Prozent, da der Konzern drastische Maßnahmen zur Kostensenkung, einschließlich Stellenabbau, ankündigte.

Im Gegensatz dazu konnte Apple seine Anleger mit soliden Ergebnissen und einem positiven Ausblick für das nächste Quartal überzeugen, wodurch die Aktie um 0,7 Prozent zulegte.

Der Euro stieg im Zuge der schwachen US-Jobdaten über die Marke von 1,09 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0912 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0835 Dollar fest, während der Dollar damit 0,9229 Euro kostete.

Am US-Rentenmarkt legten die Kurse für Staatsanleihen erneut zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen stieg um 1,22 Prozent auf 114,11 Punkte, während die Rendite auf 3,79 Prozent fiel.