17. Juni, 2025

Pharma

Revolutionärer Durchbruch in der Paläogenetik: Forscher entschlüsseln Mammut-DNA in 3D

Revolutionärer Durchbruch in der Paläogenetik: Forscher entschlüsseln Mammut-DNA in 3D

Ein bedeutender Fortschritt im Bereich der Paläogenetik wurde erzielt, als ein internationales Forscherteam eine außergewöhnliche Entdeckung machte: Die dreidimensionale Architektur des Genoms eines 52.000 Jahre alten Wollhaarmammuts wurde entschlüsselt. Das Mammut wurde aus dem ewigen Eis in Sibirien geborgen. Die Resultate dieser bahnbrechenden Studie wurden kürzlich im angesehenen Fachjournal *Cell* veröffentlicht. Die Wissenschaftler, die an diesem Projekt arbeiteten, kommen aus renommierten Laboratorien rund um den Globus, unter anderem aus Houston, Kopenhagen und Barcelona. Ihr innovativer experimenteller Ansatz ermöglichte es, die ursprüngliche Struktur des Mammut-Genoms zu rekonstruieren, ein Kunststück, das bisher mit keiner prähistorischen DNA-Probe gelungen war. Hendrik Poinar, ein evolutionärer Genetiker an der McMaster University in Kanada, zeigte sich beeindruckt von der neuen Methode. Sie konnte erfolgreich die geometrische Beschaffenheit langer DNA-Abschnitte erfassen, was bislang unmöglich erschien. „Es ist absolut wunderschön“, sagte Dr. Poinar nach der Durchsicht der Studie. Traditionelle Methoden zur Extraktion alter DNA aus Fossilien sind laut Dr. Poinar nach wie vor vergleichsweise primitiv. Sie erzeugen lediglich kurze Fragmente des genetischen Codes. Das vollständige Genom eines Organismus befindet sich jedoch in den Zellkernen, in langen, unfragmentierten DNA-Strängen, den sogenannten Chromosomen. Wesentlich dabei ist, dass das Genom eine dreidimensionale Struktur besitzt. Diese dynamische Faltung mit fraktaler Komplexität beeinflusst die Genaktivität maßgeblich durch ihre Kontaktpunkte. Dr. Poinar betonte, dass das Verständnis der architektonischen Struktur des Genoms, und damit der möglichen Genexpressionsmuster, eine völlig neue Dimension eröffnet. Erez Lieberman Aiden, ein Mitglied des Forscherteams und Direktor des Center for Genome Architecture am Baylor College of Medicine in Houston, bezeichnete diese neuartige Methode sogar als eine Form eines „fossilen Chromosoms“. Technisch gesehen handelt es sich um ein nicht mineralisiertes Fossil oder Subfossil, da es noch nicht versteinert ist.