27. Juli, 2024

Wirtschaft

Ressourcenaufwand für Rentenversicherung schrumpft trotz steigender Rentnerzahlen

Ressourcenaufwand für Rentenversicherung schrumpft trotz steigender Rentnerzahlen

Die Belastung der deutschen Wirtschaft durch die gesetzliche Rentenversicherung zeigt nach jüngsten Angaben des Bundessozialministeriums eine überraschende Entwicklung. Entgegen dem Trend einer ansteigenden Population von Ruheständlern, ist der Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP), der für die staatliche Rente eingesetzt wird, im Vergleich zum Jahr 2009 gesunken. Diese Erkenntnisse wurden durch die Antwort des Ministeriums auf eine Bundestagsanfrage der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht offengelegt.

Im Jahr 2009 wurden seitens des Bundes rund 3,3 Prozent des BIPs in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt, und die Ausgaben entsprachen damals 10,1 Prozent des BIP. Im Jahr 2022 hingegen reduzierten sich die Bundesmittel auf 2,8 Prozent der wirtschaftlichen Gesamtleistung, während die Ausgaben sich auf 9,3 Prozent beliefen.

Alexander Ulrich von BSW zog daraus die Schlussfolgerung, dass die Ausgaben für die gesetzliche Rentenversicherung innerhalb von 13 Jahren fast um einen Prozentpunkt des BIP zurückgegangen sind und unterstreicht die Machbarkeit einer armutsfesten Rente nach österreichischem Modell.

Obschon die Bundesmittel und die Ausgaben der Rentenversicherungen von 2009 bis 2022 nominell signifikant angestiegen sind – die Zuschüsse des Bundes von ungefähr 80 Milliarden Euro auf annähernd 109 Milliarden Euro und die Ausgaben der Rentenversicherung von circa 246 Milliarden Euro auf nahezu 360 Milliarden Euro – konnte das nominale Bruttoinlandsprodukt mit einem Anstieg von annähernd 2,5 Billionen Euro auf fast 3,9 Billionen Euro einen noch kräftigeren Zuwachs verzeichnen. Daraus resultiert eine relative Abnahme des Rentenanteils am BIP.

Beitrag zur Stabilisierung haben hierbei auch mehrere Rentenreformen geleistet, die schrittweise zu einer Absenkung des Rentenniveaus führten. Im Gegensatz hierzu steht die zunehmende Zahl an Rentnern, die laut Statistisches Bundesamt allein aus Altersgründen innerhalb eines Jahrzehnts bis 2021 um rund eine Million anstieg. Inklusive aller Rentenarten gibt es heute Laut Sozialministerium mehr als 21 Millionen Rentenbeziehende.