26. September, 2025

Politik

Rentner blicken auf wachsende Steuerlast: Neue Entwicklungen und politische Debatten

Rentner blicken auf wachsende Steuerlast: Neue Entwicklungen und politische Debatten

Die Steuerlast für Rentnerinnen und Rentner in Deutschland soll im kommenden Jahr um voraussichtlich 4,1 Milliarden Euro steigen. Aus einer schriftlichen Antwort des Bundesfinanzministeriums, die der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht vorliegt, geht hervor, dass die Gesamteinnahmen aus der Besteuerung von Renteneinkünften auf 62,7 Milliarden Euro ansteigen könnten – von 58,6 Milliarden Euro im Jahr 2024. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 beliefen sich die Steuereinnahmen aus diesem Bereich noch auf 51,4 Milliarden Euro.

Neben der regulären Rente zählen auch zusätzliche Einkünfte, etwa aus Beschäftigungsverhältnissen, zu den steuerpflichtigen Einkommen. Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass etwa 73.000 Rentnerinnen und Rentner neu in die Steuerpflicht fallen. Insgesamt könnten dann rund 6,578 Millionen Personen mit Renten- und weiteren Einkünften steuerlich belastet werden. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Zahl keine Rentner einschließt, die durch den Grundfreibetrag vollständig entlastet werden.

Eine bevorstehende Rentenerhöhung um etwa 3,5 Prozent zum 1. Juli ist im Gespräch, was weiteren Einfluss auf die Besteuerung haben könnte. Obwohl die genaue Erhöhung noch im Frühjahr beschlossen wird, übersteigt der geplante Zuwachs die aktuelle Inflationsrate, was den Rentnern theoretisch mehr Netto-Einkommen bescheren sollte.

Sahra Wagenknecht bezeichnet die Rentensteuer als eine "Respektlos-Steuer" und kritisiert scharf die gesetzlichen Anpassungen, die ihrer Meinung nach die Belastung von Rentnern unverhältnismäßig ansteigen lassen. Im Vorfeld der Bundestagswahl betont sie die Notwendigkeit steuerlicher Entlastung und plädiert für Steuerfreiheit auf Renten bis 2.000 Euro. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und andere politische Parteien beleuchten das Thema Rente in ihren Wahlkampagnen.

Die Deutsche Rentenversicherung informiert über Veränderungen bei der Rentenbesteuerung. Um die steuerliche Ungleichheit zwischen Renten und Beamtenpensionen zu beseitigen, wird auf eine nachgelagerte Besteuerung umgestellt. Rentenbeiträge können somit vollständig vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden, während die ausgezahlte Rente später voll steuerpflichtig wird. Diese Umstellung ist ein langfristiger Prozess, von dem neue Rentnerjahrgänge zunehmend betroffen sind.