Die Wiener Börse erlebte einen weiteren erfreulichen Handelstag und markierte den siebten Gewinntag in Folge. Der ATX kletterte bis Handelsschluss um bemerkenswerte 0,94 Prozent auf 4.146,21 Punkte, während der ATX Prime ein Plus von 0,93 Prozent auf 2.071,96 Zähler verzeichnete. Diese positive Entwicklung reiht sich in ein europäisches Umfeld ein, das zunehmend von Rekordständen dominiert wird. Analysten der Erste Group beschreibt die Dynamik als Fortsetzung von "Momentum-Trades", was auch der Start in die Woche bereits erahnen ließ. Der ATX zeigt sich in diesem Jahr besonders stark mit einem Zuwachs von über 13 Prozent und Notierungen, wie man sie zuletzt 2008 erblickte. Die breite Basis des Aufschwungs zeigt sich eindrucksvoll darin, dass 36 von 40 Titeln im prime market seit Jahresbeginn Gewinne verzeichnen und viele davon zweistellig. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind positive Unternehmenszahlen und die Hoffnung auf einen baldigen Frieden in der Ukraine. Besonders hervorzuheben sind die Kursgewinne im Bankensektor. Sowohl Erste Group als auch Bawag legten im freundlichen Marktumfeld um respektive 3,2 und 2,2 Prozent zu. Dies spiegelt die hervorragende Gewinnentwicklung wider, wie Eckhard Schulte von MainSky Asset Management betont. Günstige Bewertungen und der Wegfall der Unsicherheiten durch die Trump-Zölle verleihen der europäischen Finanzbranche zusätzlichen Rückhalt. Deutlich im Aufwind zeigt sich auch Do&Co mit einem Zugewinn von 3,8 Prozent auf 218,0 Euro, unterstützt durch eine Kurszielanhebung. Berenberg-Analyst Christoph Greulich sieht keine Anzeichen für ein Nachlassen der Geschäftsdynamik und empfiehlt den Weiterkauf, indem er das Kursziel auf 235,0 Euro heraufsetzte. An der Spitze des Gewinnerfelds steht Pierer Mobility, die mit einer Kurssteigerung von 5,6 Prozent brillierten. Die Tochter KTM AG bereitet sich auf das Wiederhochfahren der Produktion in Mattighofen vor, finanziert durch 150 Millionen Euro aus dem Besitzerspektrum, was die Hoffnung auf künftigen Unternehmensaufwind nährt. Eine gegenteilige Entwicklung verzeichnete AT&S, deren Aktie um fast vier Prozent nachgab. Medienberichte über Apples Pläne, die iPhone-Montage eventuell nach Indonesien zu verlegen, sorgen für Unruhe. Zulieferer wie AT&S könnten gezwungen sein, in neue Kapazitäten zu investieren, um die Geschäftsbeziehungen zu sichern.
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Rekordjagd und Marktbewegungen: Wiener Börse mit anhaltendem Aufschwung
