27. Juli, 2024

Politik

Regierung plant Pflichtausbau von Schnellladesäulen an Tankstellen

Regierung plant Pflichtausbau von Schnellladesäulen an Tankstellen

Die Bundesregierung strebt eine Verpflichtung großer Tankstellenketten zum Ausbau von Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge an. Laut diesem Vorhaben, das im Bundeskabinett beschlossen werden soll, müssen Unternehmen mit mindestens 200 Tankstellen ab dem 1. Januar 2028 an jedem Standort mindestens einen öffentlich zugänglichen Schnellladepunkt mit einer Leistung von mindestens 150 Kilowatt bereitstellen. Dies umfasst laut Verkehrsministerium etwa ein Dutzend betroffene Unternehmen.

Der Mineralölwirtschaftsverband en2x äußerte sich kritisch zu dem Vorhaben. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, betonte, dass der Ausbau bereits mit vollem Engagement erfolge. Schnellladepunkte würden dabei nicht nur an Tankstellen, sondern auch an alternativen Standorten wie Supermärkten und Arbeitsplätzen installiert. Eine verpflichtende Ladesäulenquote könnte hingegen zu unerwünschter Bürokratie und ineffizienter Ressourcennutzung führen.

Die Versorgungsauflage soll rund 8000 neue Schnellladepunkte schaffen und so die Elektromobilität und die Einhaltung der Klimaziele vorantreiben. Der Gesetzentwurf argumentiert, dass Tankstellen dank ihrer verkehrsgünstigen Lage ideal für diesen Ausbau geeignet seien und als vertraute Anlaufstellen eine erhöhte Akzeptanz unter Autofahrern genießen. Trotz bestehender Schnellladeinfrastruktur erfolgt der Ausbau bislang nicht flächendeckend und ist in seiner Verteilung regional unterschiedlich.

Laut aktuellen Angaben sind von den ca. 115.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten ungefähr 22.000 Schnellladepunkte. An etwa zwei Dritteln der deutschen Tankstellen befindet sich innerhalb eines 5-Kilometer-Radius bereits eine Schnellladesäule. Zudem sind an rund 370 Autobahnrastanlagen 1400 Schnellladepunkte vorhanden.