27. Juli, 2024

Wirtschaft

RAG-Stiftung verzeichnet steigende Ausgaben für Bergbau-Folgekosten

RAG-Stiftung verzeichnet steigende Ausgaben für Bergbau-Folgekosten

Im vergangenen Jahr hat die RAG-Stiftung 266 Millionen Euro für die sogenannten Ewigkeitsaufgaben nach dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus ausgegeben. Dies bedeutet eine Steigerung von rund 19 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich für diesen Anstieg sind die gestiegenen Energiekosten. Innerhalb der letzten fünf Jahre, seit dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus, summieren sich die Ausgaben der Stiftung somit auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro.

Zusätzlich wurden Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur unterstützt, für die 2023 erneut 32 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Das Vermögen der Stiftung verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs: Von 16,8 Milliarden Euro Ende 2022 stieg es bis Ende 2023 auf 17,5 Milliarden Euro und erreichte Ende Mai 2024 rund 18 Milliarden Euro.

Die Stiftung diversifizierte ihr Kapitalanlageportfolio weiter und reduzierte ihre Abhängigkeit von Einzelpositionen. Besonders erwähnenswert ist der Verkauf von rund fünf Prozent Anteilen am Chemiekonzern Evonik, was dazu führte, dass diese Beteiligung nun nur noch ein Viertel des Gesamtvermögens der RAG-Stiftung ausmacht.

Allerdings blieb die Stiftung nicht unberührt von den Insolvenzen der Signa-Gruppe. Das Investment in diese österreichische Immobilien- und Handelsgruppe musste vollständig abgeschrieben werden, was einen Verlust von 189 Millionen Euro bedeutete. „Das ist für uns zwar schmerzhaft. Aber wie unser Jahresergebnis zeigt, können die Kapitalanlagen und das Risikomanagement der Stiftung solche Lasten balancieren“, kommentierte Finanzvorstand Jürgen Rupp dazu.

Trotz dieser Rückschläge erzielte die Stiftung aus ihrer gesamten Kapitalanlage einen Jahreserfolg in Höhe von 394 Millionen Euro, was einer Steigerung von 47 Millionen Euro gegenüber 2022 entspricht. Diese Gewinne wurden der Rückstellung für die Ewigkeitslasten zugeführt, die damit auf 9,1 Milliarden Euro angewachsen ist.

Die 2007 gegründete RAG-Stiftung ist verantwortlich für die Finanzierung der fortlaufenden Kosten aus dem deutschen Steinkohlenbergbau. Die Ewigkeitsaufgaben umfassen unter anderem das unablässige Hochpumpen von Grubenwasser, um die Wasserstände in den ehemaligen Bergwerksgebieten zu regulieren.