23. August, 2025

Quartalszahlen

Prosus überrascht mit Gewinnsprung im Onlinehandel

Der niederländische Tech-Investor legt im E-Commerce-Geschäft deutlich bessere Zahlen vor als erwartet – und erhöht seine Ziele für das laufende Jahr.

Prosus überrascht mit Gewinnsprung im Onlinehandel
E-Commerce als Überraschungstreiber: Prosus meldet im ersten Quartal einen Gewinnsprung von 237 Millionen Dollar – fast doppelt so viel wie geplant.

Prosus hat im ersten Geschäftsquartal gezeigt, dass die E-Commerce-Sparte mehr Potenzial hat, als viele Beobachter ihr zugetraut haben. Der bereinigte operative Gewinn kletterte auf 237 Millionen Dollar – fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

Quelle: Eulerpool

Das Ziel des Konzerns lag lediglich bei einem Plus von 14 Prozent. Anleger reiben sich die Augen: Ausgerechnet der Bereich, der lange als Problemzone galt, entwickelt sich plötzlich zum Zugpferd.

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Margen statt nur Umsatz

Beim Umsatz blieb Prosus mit 1,7 Milliarden Dollar im Rahmen der Erwartungen. Doch das eigentliche Ausrufezeichen setzen die Margen. Lange Zeit war das Onlinegeschäft für Prosus teuer, margenschwach und hart umkämpft.

Nun gelingt offenbar die operative Wende: weniger Verluste, mehr Effizienz, höhere Erträge. Für Investoren ist das die entscheidende Botschaft – und für Wettbewerber ein Warnsignal.

Ambitionierte Jahresziele

Das Management gibt sich optimistisch und setzt die Latte höher. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Prosus mit einem bereinigten EBITDA von 1,1 bis 1,2 Milliarden Dollar.


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Sollte die geplante Übernahme des Lieferando-Mutterkonzerns Just Eat Takeaway über die Bühne gehen, wären sogar bis zu 1,4 Milliarden drin. Auch der Umsatzausblick steigt deutlich: von 6,2 Milliarden im Vorjahr auf bis zu 7,5 Milliarden Dollar, mit Zukauf sogar nahe der 10-Milliarden-Marke.

Mehr als nur Tencent

Trotz der beeindruckenden Zahlen bleibt Prosus für viele Investoren in erster Linie „die Aktie mit dem Tencent-Anteil“. Rund 23 Prozent hält der Konzern an dem chinesischen Internetgiganten – eine Beteiligung, die den Aktienkurs seit Jahren bestimmt.

Quelle: Eulerpool

Doch Prosus will zeigen, dass man mehr ist: ein breit aufgestellter Investor mit Beteiligungen in E-Commerce, Fintech, Kleinanzeigen und Zahlungsdiensten in Europa, Asien und Lateinamerika.

Verhaltener Börsenjubel

Trotz des Gewinnsprungs reagierte die Börse zurückhaltend. Die Aktie legte am Mittwoch im Xetra-Handel nur leicht um 0,19 Prozent auf 52,47 Euro zu. Das unterstreicht die Skepsis vieler Anleger: Solange die Abhängigkeit von Tencent so groß bleibt, wirken selbst starke operative Ergebnisse nur begrenzt kursrelevant.

Signalwirkung für Europa

Für die europäische Tech-Szene ist das Quartalsergebnis dennoch ein Achtungserfolg. Ein Investor, der zeigt, dass man E-Commerce auch jenseits von Amazon, Alibaba oder MercadoLibre profitabel gestalten kann, stärkt die Wahrnehmung Europas im globalen Tech-Wettbewerb.

Prosus hat mit diesem Quartal bewiesen, dass Amsterdam mehr zu bieten hat als nur die Tencent-Beteiligung – und dass Europa im Onlinehandel keineswegs zum Zuschauen verurteilt ist.

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