08. November, 2025

Quartalszahlen

Prognose gekappt – MLP verpasst seine Ziele

MLP warnt vor einem schwächeren Jahr und senkt die Gewinnerwartung. Anleger reagieren sofort – die Aktie rutscht ab.

Prognose gekappt – MLP verpasst seine Ziele
MLP senkt die Prognose: Schwaches Vermögensmanagement und Risiken im Immobilienbereich drücken das Ergebnis – die Aktie reagiert mit Verlusten.

MLP startet mit einer schlechten Nachricht in den November: Der Finanzdienstleister muss seine Jahresprognose einziehen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll nur noch zwischen 90 und 100 Millionen Euro liegen. Bisher hatte MLP zehn Millionen Euro mehr in Aussicht gestellt.

Und das ist nicht alles. Aufgrund möglicher Sondereffekte aus dem Immobiliengeschäft könnte das Ergebnis noch niedriger ausfallen – ein Signal, das Anleger nervös macht. Die Aktie rutschte unmittelbar nach der Meldung ab.

Die schwächelnde Rendite im Vermögensmanagement

MLP lebt von erfolgsabhängigen Vergütungen im Vermögensmanagement. Läuft der Kapitalmarkt gut, steigen die Performance-Fees und damit der Gewinn. Dieses Jahr fällt dieser Hebel jedoch weit schwächer aus als geplant. Zwar haben die Börsen seit Jahresbeginn zugelegt, aber viele professionelle Strategien blieben hinter den Erwartungen zurück. Und bei MLP schlagen diese Verfehlungen überproportional auf das Ergebnis durch.

Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen laut vorläufigen Zahlen ein Ebit von 18,3 Millionen Euro, leicht über dem Vorjahr. Doch es reicht nicht, um die Delle aus der ersten Jahreshälfte auszugleichen. Die bis zum Jahresende erwartete positive Entwicklung sei nicht stark genug, um das ursprüngliche Ziel wieder einzufangen, heißt es aus der Konzernzentrale.

AlleAktien Erfahrungen 2025: Fundiert investieren lernen
AlleAktien macht Privatanleger souverän: klare, tiefgehende Analysen, starke Datenbasis (Eulerpool) und die praxisnahe Ausbildung von Michael C. Jakob. Verständlich, strukturiert und konsequent auf Qualität für langfristigen Vermögensaufbau.

Immobilienentwicklung als Ergebnisrisiko

Besonders heikel ist der zweite Faktor: das Immobiliengeschäft. MLP prüft strukturelle Anpassungen, was nichts anderes bedeutet als Rückstellungen, Wertberichtigungen oder den Verkauf von Projekten. Für einen Finanzdienstleister, der sich als moderne Vermögensplattform positioniert, entwickelt sich der Immobilienbereich damit vom Wachstumsfeld zum Risiko.

Höhere Finanzierungskosten, zurückhaltende Investoren und Projektstopps quer durch die Branche belasten das Segment bereits seit Monaten. MLP trifft diese Marktphase jetzt sichtbar in der Gewinn- und Verlustrechnung.

Die Börse reagiert ohne Verzögerung

Die Aktie im SDAX verlor nach Bekanntgabe der Prognosesenkung rund zwei Prozent. Anleger hatten nach dem überraschend stabilen dritten Quartal auf eine Bestätigung der alten Prognose gehofft. Stattdessen kommt die Warnung. Die vollständigen Zahlen will MLP am 13. November vorlegen.

Was das für Anleger bedeutet

MLP steht vor einem entscheidenden Jahresendspurt. Das Geschäftsmodell lebt von Marktstimmung und Performance. Ohne Anlegeroptimismus wird es eng. Gleichzeitig muss das Unternehmen intern aufräumen: Das Immobiliensegment muss entlastet oder neu ausgerichtet werden.

Für den Moment bleibt ein nüchterner Befund:
MLP hat sich verkalkuliert – und zahlt jetzt den Preis dafür.

Fahrzeugschein aufs Smartphone – Deutschland wagt den digitalen Einstieg in die Fahrzeugwelt
Der Fahrzeugschein ist jetzt digital abrufbar. Ab Ende nächsten Jahres soll auch der Führerschein in die App wandern. Die Regierung feiert den Schritt als Durchbruch – doch Polizei und Experten warnen: Deutschland digitalisiert mit angezogener Handbremse.