22. September, 2025

Wirtschaft

Porsche und Volkswagen: Gewinnwarnung versetzt Aktienmärkte in Unruhe

Investoren zeigen sich gegenwärtig zurückhaltend, nachdem der renommierte Sportwagenhersteller Porsche AG, seine Muttergesellschaft Volkswagen AG (VW) sowie die übergeordnete Porsche SE einen Gewinnrückgang für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt haben. Nach dem Börsenschluss am Freitag sorgte die Bekanntgabe milliardenschwerer Belastungen, bedingt durch eine strategische Neuausrichtung im Bereich der Verbrennungsmotoren, für Enttäuschung auf dem Markt. Der Montag deckte die Unzufriedenheit der Anleger schonungslos auf, und auch Analysten äußerten sich skeptisch hinsichtlich der aktuellen Ausrichtung der in Stuttgart und Wolfsburg ansässigen Unternehmen. Die europäische Automobilbranche trug die Auswirkungen besonders schwer, was sich deutlich im Branchentableau abzeichnete: Der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts sank um 2,6 Prozent und war damit der größte Verlierer am Markt. Die Aktien der Porsche SE und VW AG mussten erhebliche Kursverluste hinnehmen. Insbesondere die Porsche AG verzeichnete große Einbußen, was dazu führte, dass sie nun im MDax anstatt im Dax gelistet ist.

Hauptursache für die gesenkten Ertragsprognosen ist die verzögerte Umsetzung der Elektromobilitätsstrategie sowie gestiegene Herausforderungen auf internationalen Märkten, vor allem in China und den USA. Erschwerend kommen beträchtliche Sonderkosten durch die Neuplanung hinzu, die nun etwa 1,8 Milliarden Euro betragen und damit die ursprünglichen Schätzungen von 1,3 Milliarden übersteigen. Die strategischen Anpassungen beeinträchtigen die operative Marge des Gesamtjahres, was die Ertragsziele deutlich herabsetzt. In einem weiteren Schritt zur Anpassung an die Marktanforderungen plant Porsche eine expansive Modellpolitik, die sowohl neue Verbrennungsmotoren als auch Plug-in-Hybride umfasst. Aktuell begegnen Luxusauto-Abnehmer in China der Marke mit weniger Enthusiasmus als bisher, was für Porsche eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Diese Schwierigkeiten beschränken sich jedoch nicht allein auf Porsche. Auch der VW-Konzern sieht sich gezwungen, seine Prognosen aufgrund der Vorbelastungen nach unten zu korrigieren und rechnet nun mit einer niedrigeren operativen Marge, als zunächst angenommen. Die Porsche SE passt ebenfalls ihre Gewinnerwartungen an, da negative Auswirkungen auf das Markenimage im Markt zu verzeichnen sind. Während der Aktienkurs auf eine Stabilisierung abzielt, erklärt VW-Chef Oliver Blume: "Mit einer Neuausrichtung passen wir uns den aktuellen Marktrealitäten und Kundenbedürfnissen an." Gleichwohl bleibt abzuwarten, wie schnell Porsche den eingeschlagenen Turnaround vollziehen kann, den das Unternehmen dringend zur Sicherstellung nachhaltiger Gewinne benötigt.