Die Handelswoche hatte zunächst positive Anzeichen gezeigt, jedoch wurde die Euphorie am Dienstag durch einen Rückgang des deutschen Aktienmarktes getrübt. Der bedeutende Leitindex DAX verzeichnete ein Minus von 0,5 Prozent und fiel auf 23.692 Punkte. Die Abwärtsbewegung wurde durch politische Unsicherheiten in Frankreich ausgelöst, die bereits im Vorfeld erwartet wurden, jedoch erst verspätet zu einer Marktreaktion führten. Die politische Landschaft in Frankreich ist erschüttert, nachdem die Mitte-Rechts-Regierung unter Führung von François Bayrou scheiterte. Präsident Emmanuel Macron sieht sich nun gezwungen, einen neuen Premierminister zu ernennen, um die politischen Spannungen zwischen Liberalen, Linken und Rechtsnationalen in der Nationalversammlung zu überbrücken. Die Tatsache, dass keine der politischen Fraktionen eine absolute Mehrheit besitzt, verschärft die Herausforderungen bei der Regierungsbildung.
Andreas Wex, Analyst bei der Commerzbank, äußerte sich kritisch zur angespannten politischen Lage in Frankreich. Er betont, dass das politische System in Frankreich aufgrund seiner eingeschränkten Erfahrung mit Koalitionsregierungen Schwierigkeiten hat, schnell Entscheidungen zu treffen. Diese Situation verzögert dringend benötigte Reformen erheblich. Die Frage, ob und wie lange ein neu ernannter Premierminister im Amt bleiben kann, bleibt ebenso ungeklärt wie die Verabschiedung eines neuen Haushalts, was die Unsicherheiten weiter erhöht.
Auch der MDAX verzeichnete eine negative Entwicklung und sank um 0,8 Prozent auf 30.220 Punkte. Der EuroStoxx 50 verbuchte hingegen nur leichte Verluste. An den Märkten rückten einzelne Aktien durch Analystenbewertungen in den Fokus. Die Commerzbank, mit einem Kursrückgang von knapp 4 Prozent, war der größte Verlierer im DAX, nachdem JPMorgan die Aktie auf 'Neutral' herabgestuft hatte.
Im Gegensatz dazu konnten einige Nebenwerte, wie Eckert & Ziegler, eine positive Entwicklung verzeichnen. Diese Aktien stiegen nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank um gut 5 Prozent. Im Bereich der Verteidigungsindustrie mussten jedoch einige Unternehmen deutliche Kursverluste hinnehmen. Rheinmetall verzeichnete einen Rückgang von 1,8 Prozent im DAX, während Hensoldt und Renk im MDAX mit Verlusten von 5,1 Prozent bzw. 3,4 Prozent zu den größten Verlierern zählten.
Auch die Deutz-Aktien verloren 5 Prozent an Wert. Der Motorenbauer entschied sich, zur Finanzierung einer Übernahme im Bereich der Drohnentechnologie das Grundkapital um etwa 10 Prozent zu erhöhen, was der Kursentwicklung erheblich zusetzte.