22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Piraterie auf den Weltmeeren: Gewalt gegen Besatzungsmitglieder nimmt zu

Piraterie auf den Weltmeeren: Gewalt gegen Besatzungsmitglieder nimmt zu

Nach Angaben des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) hat es in den ersten sechs Monaten des Jahres weltweit 60 Piratenangriffe und versuchte Angriffe auf See gegeben. Dieses Niveau entspricht weitgehend den Vorjahren, in denen ähnliche Zahlen verzeichnet wurden: 2023 waren es 65 Vorfälle, 2022 insgesamt 58 und 2021 hatten sich 68 Ereignisse dieser Art ereignet. Besonders besorgniserregend ist jedoch der Anstieg der Gewalt gegen die Besatzungen. Während im vorangegangenen Jahr 36 Menschen als Geiseln genommen wurden, stieg diese Zahl im aktuellen Berichtszeitraum auf 85 an. Die Gefahr für Leib und Leben der Seeleute hat somit deutlich zugenommen. Oliver Wieck, Deutschland-Generalsekretär der Internationalen Handelskammer, betonte die anhaltend hohe Bedrohung durch Piraterie auf den Weltmeeren. Für exportorientierte Länder wie Deutschland und den Welthandel insgesamt sei es von entscheidender Bedeutung, dass internationale Seewege sicher und offen bleiben. Der Großteil der Angriffe erfolgte in der Straße von Singapur, wo 13 Vorfälle gemeldet wurden. Indonesien verzeichnete zwölf und Bangladesch zehn Angriffe, während in Somalia sieben Vorfälle registriert wurden. In 84 Prozent der Fälle gelang es den Piraten, die Schiffe zu entern oder zu entführen, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Sicherung der internationalen Seewege unterstreicht.