27. Juli, 2024

Wirtschaft

Permira greift nach Squarespace in Milliardendeal

Permira greift nach Squarespace in Milliardendeal

Im dynamischen Wechselspiel des Online-Marktes greift die Londoner Private-Equity-Gruppe Permira beherzt zu: Für stolze 44 US-Dollar je Aktie in bar – und damit 15 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag – nehmen sie Squarespace von der Börse. Das 6,9 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot, einschließlich Schulden, bedeutet den Abschied des Website-Gestaltungs-Spezialisten vom öffentlichen Handelsparkett – nur drei Jahre nachdem das Unternehmen seine Pforten für die Anlegerwelt geöffnet hatte.

Damals galt Squarespace dank des Booms neuer Start-ups infolge der Pandemie als Magnet für Investoren, die in die virtuelle Zukunft unternehmerischen Erfolgs blicken wollten. Doch seit der Direktplatzierung im Jahr 2021 haben die Anteilsscheine um etwa ein Fünftel nachgegeben.

Die Transaktion zeichnet sich vor allem durch eine Besonderheit aus: Sie wird maßgeblich von nicht-banklichen Kreditgebern gestützt – ein Novum derartiger Dimension, das die wachsende Bedeutung dieser Institutionen im M&A-Sektor unterstreicht. Niet- und Nagelfest gemacht durch Kreditfonds wie Blackstone Credit, Blue Owl und Ares Capital, befeuert diese Einigung das Vertrauen in neuartige Finanzierungsstrukturen.

Was bewegt sich da noch im Unternehmensgefüge? General Atlantic und Accel, die als bestehende Private-Equity-Investoren mehr als ein Fünftel Squarespaces besitzen, segeln im Gleichklang mit Gründer Anthony Casalena auf Kurs Übernahme. Weder Risiken noch Schulden scheinen deren Entscheidung zu beirren – vielmehr steht die Vision einer strategischen Weiterentwicklung jenseits des öffentlichen Marktes im Fokus.

Die Buyout-Branche selbst schließt mit Verve Jahr für Jahr milliardenschwere Verträge ab, und die jüngsten Take-Private-Vorhaben von einstigen Börsenlieblingen, gefördert von Private-Equity-Firmen, geben dem Geschehen eine zusätzliche Dynamik. Beispiele dafür sind Blackstone, das den Veranstaltungssoftware-Anbieter Cvent zurückkaufte, oder Silver Lake, das mit mehr als 13 Milliarden US-Dollar das Entertainment-Unternehmen Endeavor vom Markt nahm.

Casalena, dessen unternehmerisches Baby seit 2003 besteht und der rund zwei Milliarden US-Dollar Schätzungen zufolge an der Teilnahme hält, bleibt auch weiterhin am Ruder. Ein Großteil seiner Anteilsscheine landet in diesem Zuge erneut in der eigenen Tasche.

Nicht zu vergessen die Finanzstrategen hinter den Kulissen: Goldman Sachs stand Permira mit Rat und Tat zur Seite, während Latham & Watkins die rechtliche Abwicklung begleitete. Auf der anderen Seite des Verhandlungstisches agierten JPMorgan und Skadden Arps, um Squarespace auf finanzieller und juristischer Ebene zu beraten.