27. Juli, 2024

Unternehmen

PBB erzielt Gewinn trotz Immobilienkrise

Die Deutsche Pfandbriefbank erzielt trotz Immobilienkrise Gewinne und plant einen milliardenschweren Verkauf an Blackstone. Was steckt hinter dieser Strategie?

PBB erzielt Gewinn trotz Immobilienkrise
Die Deutsche Pfandbriefbank verhandelt mit Blackstone über einen Immobilienverkauf.

Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) überrascht im ersten Quartal 2024 mit einem Gewinn von 34 Millionen Euro vor Steuern, trotz der anhaltenden Krise bei Büro- und Gewerbeimmobilien.

Dies ist ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahreswert und ein vielversprechender Start für den neuen Vorstandschef Kay Wolf, der im März das Ruder von Andreas Arndt übernommen hat.

„Wir sind trotz volatiler Märkte gut in das Jahr 2024 gestartet“, erklärte Wolf am Dienstag.

Herausforderungen und Risikovorsorge

Obwohl das Marktumfeld weiterhin herausfordernd bleibt, konnte die PBB ihre Risikovorsorge für faule Kredite im ersten Quartal auf 47 Millionen Euro steigern. Dies liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres, ist aber niedriger als in den letzten beiden Quartalen 2023.

Die Bank, stark belastet durch den problematischen US-Gewerbeimmobilienmarkt, erzielte ihren Gewinn nur dank Sondererträgen. Investoren hatten zeitweise große Zweifel und fürchteten, dass die Bank keine Zinsen auf risikoreiche Anleihen zahlen könnte – ein Szenario, das letztlich nicht eintrat.

Großverkauf an Blackstone in Aussicht

In einem strategischen Schritt plant die PBB, ein großes Immobilienportfolio im Wert von 900 Millionen Euro in den USA und Großbritannien zu verkaufen. Davon entfallen knapp 500 Millionen Euro auf die USA. Laut Berichten verhandelt die Bank derzeit mit dem US-Finanzinvestor Blackstone.

Dieser Verkauf würde das Kreditengagement der PBB in den USA auf rund vier Milliarden Euro reduzieren, etwa 13 Prozent des Gesamtportfolios. Zudem hat die Bank angekündigt, in diesem Jahr auf Neugeschäfte bei amerikanischen Bürogebäuden zu verzichten.

Strategische Neuausrichtung und Marktausblick

Die Entscheidung, sich von nicht-kerngeschäftlichen Kreditportfolios zu trennen, ist Teil einer größeren strategischen Neuausrichtung. Bereits Immobilien im Wert von mehr als 400 Millionen Euro wurden verkauft.

Für das laufende Jahr strebt die PBB ein deutlich besseres Ergebnis als 2023 an, plant jedoch keine konkreten Angaben zu machen. Ziel ist es, mit einem Neugeschäft, inklusive Kreditverlängerungen, zwischen sechs und sieben Milliarden Euro zu erreichen.

Steigende Einlagen und Zukunftsaussichten

Neben dem Immobiliengeschäft hat die PBB auch hohe Tages- und Festgeldzinsen an private Anleger gezahlt, wodurch die Einlagen von Privatkunden in diesem Jahr um fast ein Viertel auf über acht Milliarden Euro stiegen. Diese Maßnahmen zeigen die Bemühungen der Bank, ihre finanzielle Stabilität zu sichern und Vertrauen bei den Anlegern aufzubauen.