21. Oktober, 2025

Reichtum

In 19 Jahren zum Millionär – wie 100 Euro im Monat zum Vermögen werden können

Techfonds erleben ein Comeback. Nach Jahren der Ernüchterung fließt wieder Geld in Strategien, die auf künstliche Intelligenz, Cloud und Chips setzen. Besonders zwei Namen sorgen für Aufsehen – Cathie Wood und Jan Beckers. Doch lohnen sich ihre Fonds wirklich?

In 19 Jahren zum Millionär – wie 100 Euro im Monat zum Vermögen werden können
Techfonds erleben ein Comeback – doch das Risiko bleibt hoch: Das Beta des US-ARK Innovation liegt bei 1,5, was bedeutet, dass der Fonds stärker schwankt als der Markt. Anleger sollten die Volatilität nicht unterschätzen.

Die Rückkehr der Visionärin

Cathie Wood galt lange als Star der Wall Street. Ihre Fonds versprachen nicht weniger als die Zukunft selbst – mit Tesla, Coinbase oder Palantir im Portfolio. Dann kam der Absturz 2021. Der ARK Innovation ETF verlor über 70 Prozent, die Starinvestorin wurde zum Symbol überzogener Tech-Fantasien.

Jetzt erlebt Wood ihr Comeback – allerdings in Europa. Während amerikanische Anleger noch Abstand halten, greifen deutsche Kleinanleger zu. Allein in diesem Jahr flossen mehr als 200 Millionen Euro in die europäische Version ihres Fonds. Das ist bemerkenswert, zumal das US-Pendant noch immer fast die Hälfte unter dem alten Hoch notiert.

Der Grund für die neue Begeisterung liegt auf der Hand: starke Zahlen. Seit Jahresbeginn liegt der Fonds rund 36 Prozent im Plus, auf Zwölfmonatsbasis sogar knapp 80 Prozent. Highflyer wie Palantir oder Tempus AI befeuern die Rally.

Europäischer Neuanfang mit Lerneffekt

In Europa ist Woods Fonds erst seit 2024 handelbar – Altlasten aus den Crash-Jahren spielen hier keine Rolle. Und tatsächlich: Das europäische Produkt zeigt bessere Kennzahlen als die US-Version. Das Risiko (Beta) ist niedriger, die Überrendite (Alpha) leicht positiv.

Kurz gesagt: Wood scheint vorsichtiger geworden zu sein. Weniger Wetten, mehr Strategie. Sie hat gelernt, dass selbst der schönste Zukunftstraum platzen kann, wenn er zu teuer bezahlt wird.

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Der deutsche Gegenpol

Auf der anderen Seite steht Jan Beckers, der Berliner Fondsmanager hinter dem BIT Global Technology Leaders. Er arbeitet ähnlich aktiv wie Wood, setzt aber stärker auf Timing und Gewinnmitnahmen. Seit Auflage 2019 brachte sein Fonds im Schnitt 34,5 Prozent Rendite pro Jahr.

Wer seit Beginn jeden Monat 100 Euro eingezahlt hat, hält heute 26.555 Euro in den Händen – aus gerade einmal 8.100 Euro Einzahlungen. Das ist Zinseszins in Reinform.

Beckers hat ein gutes Gespür für Trendwenden. Er stieg beim Kryptominer IREN ein, als die Aktie kaum jemand kannte. Heute notiert das Papier über 60 Dollar. Ähnlich lief es bei AMD und Micron Technology. Wenn der Markt übertreibt, zieht Beckers rechtzeitig Gewinne ab.

Sparpläne schlagen Markttiming

Sowohl Woods als auch Beckers’ Fonds sind nichts für schwache Nerven. Wer den falschen Einstiegszeitpunkt erwischt, kann 60 oder 70 Prozent verlieren. Doch genau deshalb sind sie prädestiniert für Sparpläne.

Mit einem festen monatlichen Betrag gleichen Anleger Kursschwankungen automatisch aus. In schwachen Phasen kaufen sie günstig nach, in starken bauen sie weiter auf. Entscheidend ist nicht der Moment, sondern die Methode.

Ein Rechenbeispiel: Bei einer durchschnittlichen Jahresrendite von rund 34 Prozent – wie sie Beckers zuletzt schaffte – würde ein 100-Euro-Sparplan in knapp 19 Jahren die Millionengrenze knacken. Natürlich ist das eine theoretische Annahme, aber sie zeigt, was exponentielles Wachstum leisten kann.

Frank Thelen kämpft sich zurück

Auch Frank Thelen, einst mit seinem 10x DNA Fonds gestartet, findet langsam zurück in die Spur. Der Fonds liegt zwar noch 24 Prozent unter seinem Hoch, doch im Sparplan-Modell hätte man selbst hier rund 14 Prozent Rendite pro Jahr erzielt.

Thelen setzt ebenfalls auf Zukunftstechnologien, allerdings mit einem konservativeren Risikoansatz. Sein Ziel: Innovation fördern, ohne Anleger zu überfordern.

Geduld schlägt Panik

Niemand weiß, wie lange der KI-Boom noch anhält. Vielleicht platzt die Blase morgen, vielleicht wird sie das Fundament der nächsten Industrialisierung. Sicher ist nur: Wer regelmäßig investiert, nimmt beides mit – die Rückschläge und den Aufschwung.

Denn Sparpläne sind keine Wetten auf den nächsten Hype. Sie sind Wetten auf Zeit, Disziplin und den Glauben daran, dass Technologie langfristig Werte schafft.

Fazit

Die großen Techfonds sind kein Spielzeug für schnelle Gewinne. Sie sind Werkzeuge für Menschen, die den Markt verstehen – oder zumindest geduldig genug sind, ihm Zeit zu geben.

100 Euro im Monat mögen unscheinbar wirken. Doch mit der richtigen Strategie werden daraus in 19 Jahren womöglich 1 Million Euro. Und genau das ist das Schöne an der Börse: Sie belohnt nicht die Lauten, sondern die Geduldigen.

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