McDonald’s übertrifft Erwartungen – und gewinnt Marktanteile zurück
Das Geschäft läuft besser, als die Branche vermutet hat. McDonald’s legt im dritten Quartal zu, obwohl Konsumenten weltweit vorsichtiger geworden sind. Umsatz: 7,08 Milliarden Dollar. Gewinn je Aktie: 3,18 Dollar (bereinigt 3,22 Dollar).
Die Filialkennziffer, auf die Analysten besonders achten – die flächenbereinigten Verkäufe –, steigt um 3,6 Prozent. In den USA sind es 2,4 Prozent, in den internationalen Kernmärkten sogar 4,3 Prozent.
Damit überbietet McDonald’s die Erwartungen des Marktes und zeigt, dass Preisaktionen und neue Kombimenüs funktionieren. Konzernchef Chris Kempczinski bringt es auf den Punkt: Man liefere Wachstum „selbst in einem herausfordernden Umfeld“.
Die Strategie hinter dem Comeback
McDonald’s reagiert nicht mit teuren Innovationen, sondern mit einem Prinzip, das in wirtschaftlich schwierigen Phasen fast immer funktioniert: Preisdisziplin und klarer Kundennutzen.
Neue preiswerte Menüs (5-Dollar- und 8-Dollar-Bundles), die Rückkehr der beliebten Snack Wraps für 2,99 Dollar und stark beworbene Kombis bringen die Kernklientel zurück – Familien und Pendler. In den USA stieg der durchschnittliche Bon pro Besuch.
Während Wettbewerber wie Chipotle oder Denny’s von sinkender Nachfrage berichten, gelingt McDonald’s das Gegenteil: Das Unternehmen wächst in einem schrumpfenden Markt.

Weltweit stabil – Franchise-Modell zahlt sich aus
Die Systemumsätze – also die Umsätze des gesamten Franchise-Netzwerks – steigen weltweit um acht Prozent. Währungsbereinigt sind es sechs Prozent. Die Besonderheit: Während Comparable Sales nur bestehende Filialen erfassen, zeigen die Systemumsätze, wie stark das Gesamtnetz performt – und McDonald’s eröffnet weiter neue Standorte.
Das Frankensteinsche Erfolgsrezept des Konzerns:
Wachstum ohne massive Kapitalbindung, weil Franchisenehmer filtern, investieren und das Risiko tragen.
Anleger reagieren sofort – Aktie auf Platz 2 im Dow Jones
Die Aktie steigt nach Veröffentlichung der Zahlen um rund ein Prozent und gehört damit zu den Tagesgewinnern im Dow Jones. Entscheidend ist jetzt die technische Marke bei 305,06 Dollar – der 50-Tage-Linie. Wird sie nachhaltig überschritten, rückt das Allzeithoch von 326,32 Dollar wieder in Reichweite.
Institutionelle Investoren mögen genau diese Mischung:
Planbare Cashflows + globale Markenmacht + defensives Geschäftsmodell.
In einem Jahr, in dem sich Konsumlaunen innerhalb weniger Wochen drehen können, wirkt McDonald’s wie ein Stabilitätsanker.
McDonald’s schafft es, aus einer Konsumflaute ein Momentum zu bauen. Die Zahlen zeigen: Wer preislich attraktiv bleibt und konsequent auf Frequenz optimiert, gewinnt Marktanteile – auch wenn der gesamte Markt schwächelt.
Der Fast-Food-Konzern nutzt die Krise als Hebel.


