Dividendenaktien gelten als Ruhepol im Depot. Besonders dann, wenn sie nicht nur stabil ausschütten, sondern die Dividende über Jahre hinweg regelmäßig steigern. Hedgefonds und institutionelle Investoren achten daher genau auf solche Unternehmen.
Eine Auswertung der 50 beliebtesten Aktien unter großen unregulierten Fonds zeigt: Unter den zehn Titeln mit der verlässlichsten Dividendenhistorie befinden sich auch vier Namen, die viele Privatanleger übersehen würden.
Broadcom: KI-Boom trifft Dividendenkontinuität
Der kalifornische Halbleiterhersteller Broadcom hat seine Dividende seit 2011 ununterbrochen erhöht – zuletzt auf 2,11 Dollar pro Aktie (nach Aktiensplit).
Das Unternehmen profitiert massiv vom globalen Ausbau der KI-Infrastruktur: Im zweiten Quartal 2025 lag der Umsatz bei 15 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 85 Prozent gegenüber 2022. Analysten sprechen von einem "Beat-and-Raise"-Umfeld, in dem Erwartungen regelmäßig übertroffen und Prognosen angehoben werden.
Doch der Kursanstieg von 91 Prozent innerhalb eines Jahres hat Schattenseiten: Das KGV liegt bei 44, höher als bei Nvidia (KGV 40). Die Dividendenrendite fiel durch den Kursanstieg auf nur noch 0,8 Prozent. Trotzdem empfehlen 40 von 43 Analysten die Aktie zum Kauf. Kursziele reichen bis 320 Dollar.
Charles Schwab: Makler mit Milliardenrücklagen
Mit über 37 Millionen Kunden und einem verwalteten Vermögen von fast elf Billionen Dollar ist Charles Schwab einer der größten Broker weltweit. Seit zehn Jahren steigert der Konzern seine Dividende konsequent – zuletzt auf 1,00 Dollar pro Aktie. Die aktuelle Rendite liegt bei 1,1 Prozent. Ein neues Aktienrückkaufprogramm über 20 Milliarden Dollar sorgt zusätzlich für Nachfrage.
Wachstumsschübe kamen durch den Pandemiemarkt und jüngst durch den Einstieg in den Kryptohandel. Im Q2/2025 erreichte der Umsatz mit 5,9 Milliarden Dollar ein Allzeithoch. 19 von 23 Analysten raten zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 107,50 Dollar, das KGV bei 21.
Lam Research: Maschinenbauer mit KI-Rückenwind
Lam Research liefert die Anlagen, mit denen Halbleiter gefertigt werden. In den letzten zehn Jahren stieg die Dividende von 2 auf 77 Cent je Aktie (bereinigt um Split). Die Rendite liegt bei 0,9 Prozent.
Trotz zwischenzeitlicher Kursverluste wegen Auftragszweifeln erholte sich die Aktie zuletzt stark: Binnen drei Monaten stieg sie um 35 Prozent auf knapp 97 Dollar. US-Präsident Trumps KI-Förderpläne geben der Branche Auftrieb. Analysten sehen Lam Research fair bewertet (KGV 24), UBS und Mizuho setzen Kursziele jenseits der 115-Dollar-Marke. 26 von 33 Analysten empfehlen den Kauf.
Microsoft: Hochprofitabel, aber teuer
Mit Dividendensteigerungen seit 14 Jahren ist Microsoft ein verlässlicher Zahler. Die Dividende liegt bei 2,93 Dollar je Aktie, doch bei einer Rendite von nur 0,8 Prozent. Der Aktienkurs stieg in den letzten zehn Jahren um mehr als 1000 Prozent.
Microsoft investiert derzeit massiv: 80 Milliarden Dollar sollen 2025 in neue KI-Rechenzentren fließen – fast ein Viertel des erwarteten Jahresumsatzes. Trotz hoher Bewertung (KGV 34) sehen Analysten Wachstum im Cloud- und KI-Geschäft als stärksten Treiber. Die Mehrheit der Experten erwartet neue Höchststände: Kursziele jenseits von 600 Dollar kursieren bereits.
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