Zahlen statt Zauberworte
An der Börse regieren derzeit Erzählungen – und keine Bilanzen. Doch wer nur den KI-Hype handelt, verpasst die wahren Chancen. Denn während Nvidia und Co. neue Allzeithochs markieren, bleiben sechs starke deutsche Mittelständler unbemerkt – zu Unrecht.
Cewe: Der Comeback-Champion aus Oldenburg
Die Digitalisierung hätte Cewe zerreißen können – stattdessen erfand sich das Unternehmen neu, verdreifachte den Gewinn pro Aktie und baute über 20 Euro Cash je Anteil auf. Trotz bewährtem Geschäftsmodell und solider Bilanz scheint der Markt das Fotobuchwunder noch nicht zu würdigen.
Frosta: Marktführer mit Tiefkühlprofil
Frosta dominiert das Regal für Fertiggerichte – mit Markenstärke, 32 % Marktanteil und überzeugenden Wachstumszahlen. Der Gewinn wächst im Schnitt jährlich um 27 %, die Aktie bleibt dennoch unter dem Radar. Eine seltene Kombination aus Markenpower und Understatement.
Eurokai: Logistikmacht mit Anlegerdefizit
Mit Beteiligungen an Nordseehäfen ist Eurokai ein echter Infrastrukturwert – konkurrenzlos in der Position, profitabel im Turnaround. Doch die Aktie ist illiquide, das Management medienscheu. Gerade das aber macht sie interessant für langfristige Investoren mit Geduld und Blick fürs Detail.
KSB: Der stille Profiteur der Weltwirtschaft
Pumpen, die niemand sieht, aber jeder braucht – in Kraftwerken, Industrieanlagen, Wasserwerken. KSB liefert sie. 33 % Kursplus jährlich über fünf Jahre, 8 % Free-Cashflow-Rendite, trotzdem keine Schlagzeilen. Wer nach Substanz statt Story sucht, findet hier ein Industriejuwel.
Cancom: IT-Wachstum ohne Übertreibung
Während KI-Start-ups Milliarden verbrennen, liefert Cancom – mit solidem Umsatz, 43 % Eigenkapitalquote und echtem Wachstumspotenzial in einem fragmentierten Markt. Kein Hype, keine Blase, aber ein Geschäftsmodell, das sich rechnet – und staatliche Digitalprogramme als Rückenwind.
Uzin Utz: Weltmarktführer, den keiner kennt
Bodentechnik aus Ulm klingt nicht sexy – ist es aber für Anleger, die auf Cashflow, Marktstellung und Familienführung setzen. 50 Länder, starke Bilanz, verlässliche Dividenden: Wer sich für nachhaltige Renovierungsbooms rüstet, ist hier besser aufgehoben als im nächsten Blockchain-Experiment.
Was diese Titel verbindet?
Sie alle stehen für solide Unternehmensführung, unterschätztes Potenzial – und für das, was in der nächsten Börsenphase wieder zählen dürfte: Ergebnisse, nicht Erzählungen. Wer früh einsteigt, bevor der Hype wechselt, könnte schon bald von deren Renaissance profitieren.
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