Umsatz wächst, Gewinn schrumpft
Auf den ersten Blick kann SFC Energy noch ein kleines Plus vorweisen: Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr 2025 um 3,9 Prozent auf 73,6 Millionen Euro. Doch unter der Oberfläche sieht es düster aus.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) fiel von 12,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 8,5 Millionen Euro – ein Rückgang von fast einem Drittel. Noch härter trifft es das Ebit: Mit 4,6 Millionen Euro hat sich der Gewinn vor Zinsen und Steuern mehr als halbiert.

Damit bestätigt das Unternehmen aus Brunnthal bei München, was es Anfang des Monats bereits ankündigen musste: Die ursprünglichen Jahresziele sind nicht mehr zu halten.
Zölle und Zurückhaltung bremsen Nachfrage
SFC, das seine Brennstoffzellen vor allem für mobile und stationäre Energieversorgungslösungen anbietet, spürt die Folgen der angespannten Weltwirtschaft unmittelbar. Höhere Zölle und handelspolitische Risiken machen Großkunden vorsichtig, Investitionen werden verschoben oder gestrichen.
Das trifft die Firma gleich doppelt: Einerseits steigen durch Handelsbarrieren die eigenen Kosten, andererseits brechen Aufträge weg. Branchenkenner verweisen zudem darauf, dass viele Unternehmen in unsicheren Zeiten lieber kurzfristig auf bewährte Technologien setzen, statt in neue Energieinfrastrukturen zu investieren.
Ambivalente Lage im Zukunftsmarkt
Eigentlich gilt SFC als Profiteur des globalen Trends hin zu klimafreundlichen Energielösungen. Doch das Halbjahr zeigt, wie sehr Zukunftsmärkte von politischen Entscheidungen abhängen. Während Förderprogramme und Klimaziele auf lange Sicht Rückenwind versprechen, drücken Handelsstreitigkeiten und steigende Unsicherheiten kurzfristig die Margen.
Hinzu kommt, dass das Brennstoffzellengeschäft kapitalintensiv bleibt. Jeder verschobene Auftrag schlägt stärker auf die Bilanz durch als bei etablierten Industriekonzernen.
Anleger schauen nervös nach vorn
Für Investoren bleibt die entscheidende Frage, ob SFC die Talsohle bald durchschreiten kann. Das Unternehmen setzt auf Expansion in Nordamerika und Asien und hofft, mit neuen Partnerschaften im Verteidigungs- und Industriebereich unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu werden.
Doch bis die Auftragslage wieder stabiler wird, dürfte die Aktie volatil bleiben. Die Halbjahreszahlen sind ein Warnsignal: Zukunftstechnologie allein schützt nicht vor den Launen der Weltwirtschaft.
Das könnte Sie auch interessieren:
