Zwei Aktien, zwei völlig unterschiedliche Geschichten
Apple und Tesla. Beide gehören zu den bekanntesten Tech-Aktien der Welt. Beide stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Doch aktuell könnten die Unterschiede kaum größer sein. Während Apple mit einem stabilen Geschäftsmodell punktet, wirbt Tesla mit der Zukunft. Anleger stehen vor einer klaren Entscheidung: solide Einnahmen oder große Wette?
Apple: Cashflow, Kundentreue und ein bisschen KI
Apple ist der Inbegriff von Kontinuität. Wer ein iPhone kauft, bleibt meist im System. Genau davon profitiert das Unternehmen: iCloud, App Store, Apple Music, Werbung, Apple Pay – das Servicegeschäft wächst und wirft satte Margen ab. Schon heute stammen mehr als ein Fünftel der Umsätze nicht mehr aus Hardware, sondern aus Diensten.
Der neueste Hebel: Künstliche Intelligenz. Mit „Apple Intelligence“ kündigt das Unternehmen ein KI-System an, das Fotos bearbeitet, Texte formuliert und den Alltag smarter machen soll.
Der große Effekt auf die Zahlen lässt zwar noch auf sich warten, doch Analysten sehen hier langfristig Potenzial. Vor allem, weil Apple KI nicht als Spielerei, sondern als Teil des geschlossenen Ökosystems denkt.
Trotzdem gibt es Risiken. Die starke Abhängigkeit von China ist geopolitisch heikel. Und der Streit mit Alphabet um die Standardsuchmaschine in Safari könnte bald teuer werden. Aber: Laut TipRanks sehen 29 Analysten das durchschnittliche Kursziel bei knapp 229 Dollar – das sind über 13 Prozent mehr als der aktuelle Kurs.
Tesla: Robotaxis, Roboter und ein Chef mit Sendungsbewusstsein
Tesla hingegen steht für Spektakel. Für Schlagzeilen. Für Visionen, die klingen wie Science-Fiction. Elon Musk will den Verkehr revolutionieren, den Arbeitsmarkt umkrempeln und dabei gleich noch die Konkurrenz abhängen.

Im Juni soll der erste autonome Fahrdienst in Austin starten – ohne Laser, ohne Radar, nur mit Kameras. Tesla gegen Waymo. Musk gegen den Rest.
Parallel rückt der humanoide Roboter „Optimus“ ins Zentrum. Erste Modelle arbeiten laut Musk schon in Teslas Fabriken, ab 2026 könnten sie auch verkauft werden. Manche Analysten – allen voran ARK Invest – rechnen mit einem Marktpotenzial von bis zu 5 Billionen Dollar bis 2040. Klingt beeindruckend. Bleibt aber Spekulation.
Denn auf dem Papier sieht es nüchterner aus. Analysten erwarten zwar ein jährliches Gewinnwachstum von rund 15 Prozent. Doch das reicht nicht, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen. Das mittlere Kursziel: rund 278 Dollar. Damit liegt es gut 18 Prozent unter dem aktuellen Kurs von über 340 Dollar.
Was bedeutet das für Anleger?
Die Botschaft der Analysten ist deutlich: Wer Ruhe im Depot will, greift zu Apple. Wer auf eine mögliche Revolution setzt, aber auch mit Rückschlägen leben kann, schaut sich Tesla an. Apple ist ein Unternehmen, das verdient, was es verspricht. Tesla ist ein Unternehmen, das verspricht, was es vielleicht irgendwann verdient.
Die eine Aktie bringt planbare Erträge und eine klare Strategie. Die andere lebt von der Hoffnung auf technologische Umwälzungen. Keine davon ist falsch – sie passen nur zu sehr unterschiedlichen Anlegertypen.
Stabilität schlägt Spektakel – zumindest vorerst
Analysten favorisieren derzeit klar Apple. Und das aus gutem Grund. Die Kombination aus starker Marke, wachsendem Servicegeschäft und behutsamer KI-Offensive überzeugt. Tesla bleibt ein Versprechen. Vielleicht sogar ein sehr großes. Aber eben eins mit Risiko.
Wer jetzt investiert, muss sich entscheiden: Kalkulierte Rendite oder spekulativer Aufbruch?
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