Ein 17-seitiger Auszug aus dem bislang unter Verschluss gehaltenen 1.100-seitigen Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) wurde geleakt und offenbart brisante Aussagen führender AfD-Politiker.

Diese Aussagen untermauern die Einstufung der Partei als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“. Das Gutachten dokumentiert über vier Jahre hinweg eine Vielzahl von Äußerungen und Aktivitäten, die eine rechtsextremistische Ausrichtung der gesamten Partei belegen sollen.
Brisante Aussagen führender AfD-Politiker
Der geleakte Auszug enthält Zitate von AfD-Chefin Alice Weidel, ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla und anderen Mitgliedern des Bundesvorstands. Weidel äußerte beispielsweise in einem Interview mit dem rechtsextremen Sender „Compact TV“ im Juli 2023, dass das Phänomen „Messerkriminalität“ in Deutschland „völlig unbekannt“ sei und aus „gewaltbereiten Kulturen“ in Afrika und dem Nahen Osten stamme.
In einer Wahlkampfrede im September 2024 in Brandenburg sprach sie von einem „Glaubenskrieg gegen die deutsche Bevölkerung“.
Tino Chrupalla bezeichnete im April 2023 Politiker etablierter Parteien als „Vasallen Amerikas“, die Deutschland „ins Verderben führen“ würden. Solche Aussagen werden vom Verfassungsschutz als Belege für eine rechtsextremistische Ausrichtung der Partei gewertet.
Reaktionen und rechtliche Schritte
Die AfD weist die Vorwürfe des Verfassungsschutzes zurück und spricht von einer „Diffamierung“ durch einen „parteipolitisch vollständig instrumentalisierten Verfassungsschutz“.

Die Partei hat Klage beim Verwaltungsgericht Köln gegen die Einstufung eingereicht. Ein Gerichtsurteil steht noch aus.
Politische und gesellschaftliche Konsequenzen
Die Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ hat weitreichende politische und gesellschaftliche Konsequenzen. Diskutiert werden unter anderem ein mögliches Parteiverbotsverfahren sowie disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen Beamte mit AfD-Mitgliedschaft.
Die Debatte über den Umgang mit der AfD und die Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung wird in Deutschland intensiv geführt.
Die Veröffentlichung des geleakten Gutachtenauszugs wirft ein Schlaglicht auf die ideologische Ausrichtung der AfD und stellt die Partei vor erhebliche Herausforderungen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Justiz, die Politik und die Gesellschaft auf diese Entwicklungen reagieren und welche Konsequenzen daraus gezogen werden.
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