27. Juli, 2024

Politik

Özdemirs Vorstoß für mehr Transparenz bei Lebensmittelherkunft

Özdemirs Vorstoß für mehr Transparenz bei Lebensmittelherkunft

Bundesagrarminister Cem Özdemir hat sich auf einem EU-Agrarministertreffen vehement für eine intensivierte Kennzeichnung von Lebensmittelherkünften eingesetzt. Gemeinsam mit Verbündeten wie Frankreich und Österreich plädierte er für eine deutliche Verbesserung der Angaben zur Produktionsherkunft auf Lebensmittelverpackungen. Ziel sei es, Verbrauchern fundiertere Entscheidungen beim Einkauf zu ermöglichen. Die Gewährleistung von Transparenz sei essentiell, betonte Özdemir in seiner Funktion als Vertreter der grünen Partei.

Die Kritik des Ministers richtete sich unter anderem an die EU-Kommission, welche die in Aussicht gestellten Vorschläge für eine optimierte Kennzeichnung bisher schuldig geblieben sei. Özdemir kündigte an, in dieser Angelegenheit weiterhin Druck auszuüben. In Deutschland sind bereits bestimmte Fortschritte erzielt worden, so ist seit Februar eine verpflichtende Herkunftsangabe bei unverpacktem Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel vorgeschrieben, die das Aufzucht- und Schlachtland ausweist.

Zudem erklärte Özdemir, dass nationale Maßnahmen greifen, sobald die Europäische Union erklärt, eigenständig keine Initiativen ergriffen zu haben. Eine flächendeckende Kennzeichnungspflicht sei wünschenswert, um insbesondere die inländische Produkterkennung zu erleichtern.

Zeitgleich mit dem Ministertreffen demonstrierten europäische Milchbauern, angeführt vom European Milk Board (EMB), der über 15 Mitgliedsländer verfügt, für gerechtere Löhne. Die Demonstration, die mit symbolträchtigen Kuhfiguren in den Nationalfarben ausgestattet war, verlief friedlich und zielte darauf ab, die Anwesenheit der Agrarminister zu nutzen, um auf die Dringlichkeit ihrer Anliegen hinzuweisen.

Österreich brachte zudem das Thema der zunehmenden Wolfspopulation in Europa und die daraus resultierenden Herausforderungen in der Land- und Forstwirtschaft auf die Tagesordnung des Treffens. Von der Alpenregion ausgehend, wird eine Ausnahmeregelung von den strengen Schutzbestimmungen gefordert, um die traditionelle extensive Landwirtschaft zu erhalten. Das österreichische Landwirtschaftsministerium verwies auf eine breite Unterstützung für diesen Punkt unter den EU-Staaten.