Die dänische Energiekonzern Ørsted hat seine wirtschaftlichen Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr nach unten angepasst. Ausgelöst durch ungünstige Windverhältnisse sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Prognose für das operative Ergebnis zu revidieren. Konkret liegt die aktualisierte Erwartung für das EBITDA, also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, nun in einer Spanne von 24 bis 27 Milliarden dänischen Kronen. Dies entspricht umgerechnet etwa 3,2 bis 3,6 Milliarden Euro. Ursprünglich wurden die Schätzungen noch im Bereich von 25 bis 28 Milliarden Kronen angesiedelt.
Neben den unvorteilhaften Wetterbedingungen beeinträchtigt auch das verzögerte Offshore-Projekt "Greater Changhua 2B" in Taiwan die Gewinnmargen. Laut Angaben des Unternehmens haben die speziellen Wetterbedingungen bereits einen negativen Einfluss in Höhe von 1,2 Milliarden Kronen auf das operative Ergebnis gehabt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Investitionsprognose des Unternehmens unverändert, was darauf hindeutet, dass Ørsted weiterhin auf langfristiges Wachstum setzt.
Jüngst haben die Aktionäre des Unternehmens einer erheblichen Kapitalerhöhung von 60 Milliarden Kronen zugestimmt, um die finanziellen Ressourcen des Unternehmens zu stärken. Diese Finanzspritze ist notwendig geworden, nachdem Ørsted eine geplante Veräußerung seines US-amerikanischen Windparkprojekts "Sunrise" abbrechen musste. Diese Entscheidung resultierte aus Beschränkungen im Ausbau, die unter der Administration von US-Präsident Donald Trump vorgenommen wurden.
Darüber hinaus steht das Unternehmen vor einem Baustopp bei dem Windkraftprojekt "Revolution Wind" vor der Küste von Rhode Island. Ørsted und sein Projektpartner, die Infrastruktur-Sparte des Finanzriesen BlackRock, haben angekündigt, gegen diesen Baustopp rechtliche Schritte einzuleiten. Sie planen, vor dem zuständigen US-Bezirksgericht Klage zu erheben, um ihre Interessen zu verteidigen und den Fortgang des Projekts sicherzustellen.