Die jüngsten Entwicklungen in den Verhandlungen über den US-Haushaltsstreit nähren die Hoffnungen auf eine bevorstehende Beilegung, was wiederum zu einer potenziellen Jahresendrallye an den internationalen Finanzmärkten führen könnte. In den letzten Tagen hat sich eine spürbare Erholung an den Aktienmärkten diesseits und jenseits des Atlantiks abgezeichnet, die vor allem durch den Optimismus hinsichtlich eines näher rückenden Endes des jüngsten Government Shutdowns getrieben wurde. Parallel dazu sind die Befürchtungen über eine mögliche Blasenbildung im Technologiesektor, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz, in den Hintergrund getreten. Indes wird weiterhin intensiv nach einem verlässlichen Indikator gesucht, der das Platzen einer solchen Blase prognostizieren könnte; ein Durchbruch ist jedoch bislang nicht in Sicht.
Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat sich nach einem zwischenzeitlichen Rückgang um 1,5 Prozent in der vergangenen Woche merklich erholt und verzeichnet zum heutigen Zeitpunkt einen Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum vergangenen Mittwoch. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch in der Stimmung unter den institutionellen Investoren wider, die in der aktuellen Erhebung des Deutsche Börse Sentiment-Index einen Anstieg um 21 Punkte auf einen Stand von +35 verzeichnet, den höchsten Wert seit zwei Jahren. Auffallend hierbei ist, dass 95 Prozent der zuvor pessimistisch eingestellten Investoren nun eine neutrale Haltung einnehmen. Dies deutet darauf hin, dass diese Investoren ihre bärischen Positionen kürzlich aufgegeben haben, während die Anzahl der optimistisch gestimmten Investoren nur leicht zugenommen hat.
Ein ähnliches Muster zeigt sich bei den Privatinvestoren. Der Sentiment-Index dieser Anlegergruppe stieg um 19 Punkte auf ebenfalls +35, den höchsten Wert seit November 2023. Eine signifikante Anzahl von vorher bärisch eingestellten Anlegern wechselte sowohl von bärischen als auch von neutralen Positionen in das bullishe Lager. Diese positive Veränderung in der Anlegerstimmung könnte auf Hoffnungen hinsichtlich einer starken Jahresendrallye hinweisen, die durch die jüngsten Marktentwicklungen befeuert wird.
Eine detailliertere Analyse nach den Informationsquellen der Privatanleger, sei es aus sozialen Medien oder anderen Kanälen, zeigt ein vergleichbares Stimmungsbild. Der Sentiment-Index der zweiten Gruppe erreichte ebenfalls einen neuen Höchststand von +27. Aktuell herrscht bei Privatanlegern und institutionellen Investoren gleichermaßen eine optimistische Grundstimmung. Ob diese Stimmung möglicherweise zu optimistisch ist, wird sich in den kommenden Wochen klären. Ein Anstieg des DAX in Richtung der 24.900/950 Punkte könnte jedoch potenziell auf erhöhten Widerstand stoßen.
Auf der Abwärtsseite fehlt derzeit ein starkes Nachfrageinteresse von Seiten der bärischen Investoren. Diese machen nunmehr nur 18 Prozent aller Befragten aus, den niedrigsten Stand seit Ende November 2018. Sollte es dennoch zu einem erneuten Verkaufsdruck kommen, wäre der DAX auf langfristige Kapitalzuflüsse angewiesen, insbesondere auf solche aus dem Ausland, die ihm in jüngster Zeit bereits Unterstützung geboten haben.