Die Neuausrichtung bei OpenAI schlägt hohe Wellen: Nur einen Tag nach der Ankündigung bedeutender Aktualisierungen des ChatGPT-Chatbots durch OpenAI verlässt Ilya Sutskever, der Mitbegründer und Chef-Wissenschaftler des Unternehmens, seine Position. Sutskever, der maßgeblich an einem internen Aufstand beteiligt war, der kurzzeitig zur Absetzung des CEO Sam Altman führte, wurde seit jenem Ereignis kaum mehr gesehen. Sam Altman, OpenAIs CEO, betont die prägende Rolle Sutskevers für das Unternehmen: "Ohne ihn würde es OpenAI nicht geben, er hat es in entscheidender Weise mitgeformt." Seit der Gründung im Jahr 2015, an der neben Sutskever unter anderem auch Elon Musk beteiligt war, steigerte Sutskevers Expertise auf dem Gebiet neuronaler Netzwerke das Ansehen des jungen Unternehmens beträchtlich. Die Situation für Sutskever bei OpenAI schien jedoch zuletzt unhaltbar geworden zu sein: Als Vorstandsmitglied im November hatte er mit anderen Direktoren Altman entlassen, diesem jedoch mangelnde Offenheit in der Kommunikation vorgeworfen. Nach zahlreichen Rücktritten von OpenAI-Mitarbeitern änderte Sutskever seine Meinung, trat effektiv vom Vorstand zurück und unterstützte Altmans Rückkehr. Nach Altmans Wiedereinsetzung hielt sich Sutskever zurück – wenngleich er die Bildung eines so genannten Super-Alignment-Teams vorantrieb, das sicherstellen soll, dass die Produkte von OpenAI der Menschheit nicht schaden. Jan Leike, der dieses Team gemeinsam mit Sutskever geleitet hatte, trat ebenfalls am Dienstag zurück. Seine Nachfolge tritt einer der anderen Mitbegründer, John Schulman, an. Jakub Pachocki wurde bereits zuvor de facto in die Position des Chef-Wissenschaftlers erhoben. Sutskevers Weggang deutet an, dass Altman das Steuer bei OpenAI fest in der Hand hält. Obwohl das Unternehmen nach der turbulenten Zeit im vergangenen Jahr seinen Vorstand erweitert, bleibt Altman das prominenteste Gesicht der Firma. Pachocki und Schulman gelten als seine Verbündeten.