Die Organisation der erdölexportierenden Länder plus ihre Partnerstaaten, bekannt als Opec+, konnte sich bei ihrer jüngsten virtuellen Zusammenkunft der Ölminister am Mittwoch zunächst nicht auf eine Erweiterung der aktuellen Fördermengen einigen. In einer Erklärung nach der Konferenz wurde mitgeteilt, dass erst am Samstag Entscheidungen über die zukünftige Produktionsstrategie getroffen werden sollen. Dabei steht insbesondere eine Gruppe von acht Kernmitgliedern der Opec+ im Fokus, die richtungsweisende Impulse für die endgültigen Beschlüsse geben könnten.
Die Opec+, bestehend aus insgesamt 22 Nationen, spielt eine entscheidende Rolle im globalen Ölmarkt. Als einflussreiches Konsortium besitzt die Organisation die Kapazität, durch die Festlegung eigener Förderziele das weltweite Angebot und folglich die Ölpreise erheblich zu beeinflussen. Diese strategische Machtposition ermöglicht es der Opec+, globale Energiemärkte nachhaltig zu gestalten und im Gleichgewicht zu halten.
Saudi-Arabien und Russland kündigten im Rahmen dieser Gruppe an, ihre tägliche Fördermenge in den letzten Jahren um 2,2 Millionen Barrel reduziert zu haben, um den Markt zu stabilisieren. Seit April erleben wir jedoch einen gegenläufigen Trend, bei dem diese Förderkürzungen schrittweise zurückgenommen werden. Fachleute der Industrie erwarten, dass am Samstag Diskussionen über eine erneute Anhebung der Förderquoten stattfinden werden, welche potenziell ab Juli wirksam werden könnten.
Unterdessen zeigten sich die internationalen Ölpreise am Mittwoch in einer bullishen Tendenz. Der Preis für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Juli stieg um 73 Cent auf 64,82 US-Dollar. Parallel dazu erhöhte sich der Preis für die amerikanische Ölsorte WTI um 78 Cent, wobei ein Barrel zu 61,67 US-Dollar gehandelt wurde. Neben der defensiven Haltung der Opec+ trugen auch Spekulationen über neue US-Sanktionen gegen Russland zur Preisentwicklung auf den Märkten bei.