Die Mitgliedsstaaten des erweiterten Ölkartells Opec+ haben eine Einigung erzielt, die tägliche Rohölproduktion im Monat Oktober um 137.000 Barrel zu erhöhen. Diese Entscheidung wurde durch zentrale Akteure wie Saudi-Arabien und Russland sowie sechs weitere Länder unterstützt. Mit dieser Maßnahme setzt die Gruppe ihre Strategie fort, die zuvor im Rahmen von Produktionsbeschränkungen eingefrorene Ölförderung schrittweise zu reaktivieren.
Zuvor hatte die Kernallianz der Opec+ die schrittweise Anpassung ihrer Produktionsraten eingeleitet, um eine frühere Reduzierung um insgesamt 2,2 Millionen Barrel pro Tag rückgängig zu machen. Die jüngst angekündigte Erhöhung stellt einen weiteren Schritt dar, um eine vorherige Produktionsdrosselung um 1,65 Millionen Barrel pro Tag teilweise aufzuheben. Die Dynamik der Förderquotenerhöhungen hat sich jedoch abgeschwächt, insbesondere nachdem im September eine bedeutendere Ausweitung um 547.000 Barrels pro Tag beschlossen worden war.
Die Entscheidung wird durch die stabile Lage auf dem globalen Ölmarkt, optimistische wirtschaftliche Prognosen weltweit und die derzeit niedrigen Ölbestände begründet. Zu den Ländern, die an dieser jüngsten Vereinbarung beteiligt waren, zählen, neben Saudi-Arabien und Russland, auch Algerien, der Irak, Kasachstan, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Nach der Veröffentlichung eines unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktberichts fielen die Ölpreise, was auf eine möglicherweise rückläufige Nachfrage aus den USA hindeutet. Auch die geplante Produktionssteigerung der Opec+ übte Druck auf die Preise aus. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November fiel um 1,30 US-Dollar und wurde zuletzt bei 65,69 US-Dollar notiert. Ein Barrel der US-Sorte WTI für die Oktoberlieferung verzeichnete einen Rückgang von 1,33 US-Dollar und notierte zuletzt bei 62,15 US-Dollar.
Analysten, darunter Experten der Commerzbank, hatten vor einer weiteren Produktionsausweitung gewarnt und darauf hingewiesen, dass das aktuelle Opec+ Angebot bereits über der aktuellen Marktnachfrage liege. Dies könnte in Zukunft zu einem Ungleichgewicht führen, welches den globalen Ölmarkt destabilisieren könnte.