In einem jüngsten Schritt hat die Opec+, das erweiterte Kartell aus Mitgliedsländern der Organisation erdölexportierender Länder und verbündeten Staaten, beschlossen, die Fördermengen ab November moderat zu erhöhen. Diese Maßnahme hat zu einem Anstieg der Ölpreise geführt, da Marktanalysten die Erhöhung um 137.000 Barrel pro Tag als vorsichtig und maßvoll einschätzen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Dezember stieg zuletzt auf 65,53 US-Dollar und verzeichnete damit einen Anstieg von 98 Cent gegenüber dem Vortag. Auch der Preis für das US-amerikanische Pendant West Texas Intermediate (WTI) erhöhte sich um 85 Cent und lag bei 61,74 US-Dollar pro Barrel.
Die Entscheidung wurde während einer von Saudi-Arabien und Russland geleiteten Online-Konferenz getroffen. Sie steht im Einklang mit der kontinuierlichen Strategie der Opec+, die in behutsamen Schritten auf frühere Produktionskürzungen reagiert. Unter den Beweggründen führt das Kartell optimistische globale Wirtschaftsaussichten sowie die derzeit niedrigen Lagerbestände an. Neben den führenden Nationen Saudi-Arabien und Russland zählt die Opec+ auch Länder wie Algerien, Irak, Kasachstan, Kuwait, Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate zu ihren Mitgliedern.
Chris Weston, Analyst bei der Pepperstone Group, bewertet die Fördermengenanpassung als am unteren Ende der Markterwartungen, was unerwartete taktische Käufe von Händlern nach sich gezogen habe. Diese wurden offenbar von der Entscheidung der Opec+ überrascht. Bob McNally von der Rapidan Energy Group hebt hervor, dass die Opec+ sich ihrer Rolle bewusst sei und alles daransetze, einen rapiden Preisverfall zu verhindern. Diese Vorgehensweise unterstreicht die Entschlossenheit der Opec+, den Ölmarkt stabil zu halten, während sie gleichzeitig flexibel auf Veränderungen reagieren kann.