27. Juli, 2024

Märkte

Ölpreise unter Druck: Tiefster Stand seit vier Monaten erreicht

Ölpreise unter Druck: Tiefster Stand seit vier Monaten erreicht

Die Preise für Rohöl sind am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit etwa vier Monaten gesunken. Zur Mittagszeit notierte ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August bei 77,07 US-Dollar, was einem Rückgang von 1,29 Dollar im Vergleich zum Vortag entspricht. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Juli verzeichnete ebenfalls einen Preisrückgang um 1,47 Dollar und kostete 72,75 Dollar. Die aktuelle Tendenz der fallenden Ölpreise setzte sich damit beschleunigt fort, nachdem die Notierungen bereits am Morgen nur leicht gesunken waren. Verantwortlich für den erneuten Preisrückgang wird die Förderpolitik der Opec+, einem Verbund führender Ölstaaten, gemacht. Diese hatten am Wochenende beschlossen, ihr Ölangebot bis Ende 2025 knapp zu halten, jedoch einige Produktionskürzungen bereits früher auslaufen zu lassen. Marktbeobachter stellten fest, dass die Opec+ im Oktober mit der Rücknahme der freiwilligen Produktionskürzungen beginnen möchte. Laut Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, scheint die Opec+ eher dazu geneigt zu sein, die Produktionskürzungen schrittweise aufzuheben. Diese Entscheidung führte zu weiterer Unsicherheit an den Märkten und belastete die Ölpreise zusätzlich. Ein weiterer Faktor, der zu den sinkenden Ölpreisen beitrug, war die Entspannung der geopolitischen Risiken. Die verstärkten Bemühungen der USA und der G7, Druck auf Israel und die islamistische Hamas auszuüben, um ein Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges zu erreichen, trugen ebenfalls zur Beruhigung der Märkte bei.