Der Ölmarkt präsentiert sich derzeit auffallend volatil, da geopolitische Spannungen und Entwicklungen im Nahen Osten die Ölpreise signifikant beeinflussen. Am Dienstag verzeichneten sowohl die Nordseesorte Brent als auch die US-amerikanische Sorte WTI bemerkenswerte Preisanstiege. Der Preis für ein Barrel Brent-Rohöl mit Liefertermin im November erhöhte sich um 92 Cent und erreichte damit 66,92 US-Dollar. Parallel dazu stieg der Kurs für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Oktober-Lieferung um 86 Cent auf 62,06 US-Dollar an.
Die jüngsten Preisbewegungen sind eng mit der angespannten politischen Lage in Katar verknüpft, insbesondere im Hinblick auf den Angriff auf führende Mitglieder der Hamas. Der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete, dass dabei möglicherweise eine hochrangige Persönlichkeit, Chalil al-Haja, ums Leben gekommen sei, wenngleich es bislang an einer offiziellen Bestätigung dieser Informationen mangelt. Solche geopolitischen Unsicherheiten tragen zur Nervosität auf den globalen Energiemärkten bei und treiben die Preise nach oben.
Dessen ungeachtet unterliegt der Ölmarkt weiteren dynamischen Kräften: Laut Analysen der in Singapur ansässigen Trafigura Group haben die weltweit niedrigen Lagerbestände von Rohöl eine stabilisierende Wirkung auf die Preise. Gleichzeitig haben OPEC+-Mitgliedsstaaten, darunter wichtige Produzenten wie Saudi-Arabien und Russland, eine moderate Anhebung ihrer täglichen Förderkapazitäten um 137.000 Barrel ab Oktober angekündigt. Interessanterweise hat diese Produktionsanpassung bisher nicht für eine signifikante Dämpfung des Preisauftriebs gesorgt.