Die Ölpreise, die vor kurzem einen bemerkenswerten Rückgang erlitten hatten, zeigen Anzeichen einer Erholung. Nach einem Abwärtstrend, der die Notierungen auf ein Fünf-Monats-Tief drückte, verzeichnen die wichtigen Rohölsorten Brent und WTI nun leichte Erholungstendenzen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent, das zur Lieferung im Dezember gehandelt wird, stieg auf 61,26 US-Dollar. Gleichzeitig wurde WTI zur Auslieferung im November bei 57,71 US-Dollar gehandelt. Am frühen Morgen notierte Brent kurzfristig bei 60,50 US-Dollar pro Barrel, was den niedrigsten Wert seit Mai markierte. In ähnlicher Weise fiel der US-Ölpreis auf 56,91 US-Dollar je Barrel.
Analysten, darunter Carsten Fritsch von der Commerzbank, führen die jüngste Schwäche der Ölpreise teilweise auf die eskalierenden Handelskonflikte zwischen den USA und China zurück. Zuletzt hatte China Exportbeschränkungen für Seltene Erden erlassen, die erhebliche Auswirkungen auf die beiden weltweit größten Ölverbrauchsländer und somit auf die globale Nachfrage haben könnten.
In der Zwischenzeit beobachten Marktteilnehmer aufmerksam die diplomatischen Aktivitäten zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin. Beide Staatschefs planen ein bevorstehendes persönliches Treffen in Budapest, das möglicherweise weitreichende Konsequenzen für den Ölmarkt haben könnte. Die Gespräche der beiden Führer werfen Schatten auf die zukünftige Marktentwicklung und die geopolitische Landschaft.
Trotz der jüngsten Preissteigerungen bleiben die Prognosen für den Ölmarkt gedämpft. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat gewarnt, dass im kommenden Jahr ein erhebliches Überangebot die Ölpreise weiter unter Druck setzen könnte. Die Agentur schätzt einen Überschuss von etwa vier Millionen Barrel pro Tag, was die Marktbedingungen weiter belasten dürfte. Marktbeobachter werden die Entwicklungen genau verfolgen, um weitere Hinweise auf die zukünftige Preisdynamik zu erhalten.