05. Mai, 2025

Märkte

Ölpreis unter Druck: OPEC+ Produktionssteigerung führt zu Turbulenzen

Am Montag kam es zu einem bemerkenswerten Rückgang der Ölpreise, der im Wesentlichen durch die Ankündigung der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Partnerstaaten (Opec+) zur Produktionssteigerung verursacht wurde. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent, für die Lieferung im Juli terminiert, fiel am späten Vormittag auf 60,12 Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 1,19 Dollar im Vergleich zum Schlusskurs am Freitagabend. In den frühen Morgenstunden waren die Verluste sogar noch deutlicher: Der Kurs sackte zeitweise auf 58,50 Dollar und näherte sich damit einem Mehrjahrestief, das zuletzt Anfang April beobachtet worden war. Ein vergleichbares Muster zeigte sich bei der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI), deren Preis um 1,31 Dollar auf 56,97 Dollar sank.

Hintergrund des Preisrückgangs ist die Entscheidung der Opec+, ihre Ölproduktion ein weiteres Mal zu erhöhen. Unter der Führung namhafter Länder wie Saudi-Arabien und Russland wird erwartet, dass die tägliche Förderung um 411.000 Barrel steigt. Bemerkenswert ist, dass dieses Niveau der Produktionssteigerung ursprünglich erst für Oktober 2025 geplant war, nun jedoch bereits für Juni realisiert werden soll. Saudi-Arabien signalisierte darüber hinaus die Möglichkeit weiterer Erhöhungen, was zusätzlichen Druck auf die Märkte ausübt.

Analysten der renommierten Investmentbank Goldman Sachs weisen zudem auf ergänzende Risiken hin, die zu einem weiteren Verfall der Ölpreise beitragen könnten. Zu den entscheidenden Faktoren zählen hohe ungenutzte Kapazitäten auf dem Markt sowie eine zunehmend wahrscheinliche Rezession. Diese strategische Entwicklung könnte von der Opec+ auch als Versuch verstanden werden, die Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Schieferölförderung zu beeinträchtigen. Bereits am 9. April war der Preis für Brent-Öl im Zuge eines eskalierenden Handelskonflikts auf 58,40 Dollar gefallen, den niedrigsten Stand seit Anfang 2021. Seit Jahresbeginn sind die Ölpreise erheblich unter Druck geraten, was auf Besorgnis über die globale Wirtschaftsentwicklung und überhöhte Ölbestände zurückzuführen ist. Insgesamt hat der Brent-Ölpreis seit Beginn des Jahres etwa 20 Prozent an Wert verloren, was die Unsicherheit und Volatilität auf den globalen Energiemärkten widerspiegelt.