Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Deutschlands erneut nach unten korrigiert, was weitere Besorgnis über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes auslöst. Mit einer erwarteten Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bescheidene 0,3 Prozent bleibt die größte Volkswirtschaft Europas signifikant hinter anderen Mitgliedsländern der OECD zurück. Diese Anpassung ist Teil einer breiteren Beobachtung, dass eine spürbare wirtschaftliche Erholung in Deutschland voraussichtlich erst im nächsten Jahr einsetzen wird, mit einem prognostizierten Wachstum von 1,1 Prozent.
Im starken Kontrast zu dieser Entwicklung präsentiert sich die Weltwirtschaft in einer erfreulich robusten Verfassung, wie die OECD berichtet. Besonders die Schwellenländer waren maßgeblich daran beteiligt, dass die globale Wirtschaft im ersten Halbjahr ein stärkeres Wachstum als ursprünglich erwartet verzeichnete. Für das Jahr 2025 prognostiziert die OECD ein globales Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent, was eine Aufwärtskorrektur um 0,3 Prozentpunkte darstellt. Für das kommende Jahr wird ein Wachstum von 2,9 Prozent vorausgesagt.
Dennoch warnt die OECD vor unvorhergesehenen Herausforderungen, die die wirtschaftliche Stabilität nachhaltig beeinflussen könnten. Die von dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eingeführten Zollerhöhungen haben noch nicht ihre vollen wirtschaftlichen Auswirkungen gezeigt. Die Erhöhung der US-Zollsätze ab Mai betrifft nahezu alle globalen Handelspartner, was potenziell weitreichende Folgen für den internationalen Handel mit sich bringen könnte.
Zusätzlich beobachten Experten der OECD eine Verschlechterung des Arbeitsmarkts in diversen Ländern, darunter auch Deutschland. Hier ist ein Anstieg der Arbeitslosenquoten zu verzeichnen, während die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zur Zahl der Arbeitssuchenden rückläufig ist, was auf eine abnehmende Nachfrage nach Arbeitskräften hinweist. Parallel dazu registriert Deutschland zusammen mit Südkorea und Brasilien einen Rückgang der industriellen Produktion, was weitere Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder bedeutet.
Die wirtschaftlichen Aussichten sind derzeit von erheblichen Unsicherheiten geprägt. Globale Handelskonflikte und zunehmender Inflationsdruck könnten die bereits fragile Erholung gefährden. Auch volatile Krypto-Märkte stellen ein potenzielles Risiko für die Finanzstabilität dar. Dennoch existieren auch positive Einflüsse, die das zukünftige Wachstum fördern könnten. Der Abbau von Handelsbeschränkungen sowie technologische Fortschritte, insbesondere durch Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, könnten entscheidende Impulse für eine stabilere und nachhaltige globale Wirtschaftsentwicklung liefern.