22. Oktober, 2025

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Nvidia: Als ein Mensch zurückkehrte – und ein Konzern zur Legende wurde

Ein israelischer Nvidia-Mitarbeiter wird nach 738 Tagen Hamas-Gefangenschaft freigelassen. Während er überlebte, vervielfachte sich sein Aktienpaket. Die Geschichte verbindet menschliches Schicksal mit einem Börsenwunder, wie es nur das KI-Zeitalter schreiben kann.

Nvidia: Als ein Mensch zurückkehrte – und ein Konzern zur Legende wurde
Avinatan Or, ehemaliger Geisel der Hamas: Während seiner 738 Tage Gefangenschaft stieg die Nvidia-Aktie von rund 46 auf 180 Dollar – ein Symbol für den beispiellosen Aufstieg des Konzerns.

Ein Satz, der unter die Haut geht

„Avinatan Or, ich hoffe, du hast eine gute Entschuldigung, warum du 738 Tage nicht bei Nvidia aufgetaucht bist.“

Mit diesem Satz begrüßte Nvidia-Manager Eddie Goldenberg auf Instagram seinen Kollegen, der über zwei Jahre lang von der Hamas als Geisel gehalten wurde. Der Ton – halb humorvoll, halb ergriffen – ging viral. Doch was wie ein bewegender Moment der Menschlichkeit begann, wurde rasch zu einem Sinnbild für den Triumph eines Unternehmens, das während Ors Abwesenheit selbst Geschichte schrieb.

Zwei Jahre Gefangenschaft, drei Jahre Börsenrausch

Als Avinatan Or im Oktober 2023 entführt wurde, stand die Nvidia-Aktie bei rund 46 Dollar. Heute notiert sie bei rund 180 Dollar – ein Anstieg um fast 300 Prozent. Während Or in Gefangenschaft war, erlebte Nvidia den kometenhaften Aufstieg vom ambitionierten Chiphersteller zum teuersten Halbleiterkonzern der Welt.

Die Explosion des KI-Marktes, der Wettlauf um GPU-Rechenzentren und die Dominanz von Nvidias Chips machten den Konzern zum Synonym technologischer Macht. Kaum ein Unternehmen profitiert stärker vom KI-Hype – und kaum eines hat dabei so viele eigene Mitarbeiter reich gemacht.

Milliardärsmaschine im Silicon Valley

Laut internen Schätzungen sind heute bis zu 76 Prozent der Belegschaft Dollar-Millionäre – nicht durch Boni, sondern durch Aktiengewinne. Nvidia bietet Angestellten Beteiligungen mit 15 Prozent Rabatt, ein Modell, das längst zum Mythos geworden ist. Wer 2023 ein paar Anteile über das Mitarbeiterprogramm zeichnete, besitzt heute Vermögen im sechs- oder siebenstelligen Bereich.

In einer Branche, die für ihre gnadenlose Taktung bekannt ist, pflegt Nvidia eine Kultur, die Loyalität belohnt. Goldenbergs augenzwinkernder Kommentar an Or war deshalb mehr als Humor – er war Ausdruck dieser Kultur: Erfolg als Gemeinschaftsleistung, auch über Schicksal und Zeit hinweg.

Der Mensch hinter der Maschine

Nvidias Gründer Jensen Huang hatte die Belegschaft persönlich über Ors Freilassung informiert. Die Nachricht verbreitete sich intern wie ein Lauffeuer – nicht als PR-Geschichte, sondern als Moment echter Erleichterung. Während der Konzern zum globalen Technologieriesen aufstieg, erinnerte dieser Vorfall daran, dass selbst in einer Welt der Algorithmen Menschlichkeit kein Randthema ist.

Ein Börsenwunder – mit einem stillen Lehrstück

Or kehrt in eine andere Welt zurück: Eine Welt, in der seine Aktienpakete plötzlich ein Vermögen wert sind, und in der Nvidia zum Inbegriff der KI-Revolution geworden ist.
Doch zwischen der Euphorie und der symbolischen Ironie liegt eine stille Botschaft: Während die Welt sich rasant verändert, bleibt Geduld das unterschätzteste Investment überhaupt.

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