Rote Zahlen, aber weniger tief
NIO hat vor Handelsstart an der Wall Street seine Quartalsbilanz präsentiert. Unter dem Strich steht ein Verlust von 1,85 CNY je Aktie – deutlich weniger als die erwarteten 2,22 CNY und ein Fortschritt gegenüber den 2,50 CNY im Vorjahr.
Anleger honorierten die Entwicklung: Die Aktie legte vorbörslich zeitweise mehr als zwei Prozent zu und notierte bei 6,53 Dollar.
Umsatz wächst, Prognose knapp verfehlt
Beim Umsatz meldete NIO 19,01 Milliarden CNY, ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Analysten hatten allerdings etwas mehr erwartet, rund 19,62 Milliarden CNY.
Der Markt sieht den Anstieg dennoch als Signal, dass sich die Nachfrage nach den Modellen stabilisiert – trotz harter Konkurrenz in China und anhaltendem Preiskampf.
Ein schwieriges Umfeld
Der Blick hinter die Zahlen zeigt, wie eng der Spielraum für den Tesla-Rivalen bleibt. In China dominiert ein gnadenloser Wettbewerb zwischen etablierten Herstellern und einer wachsenden Zahl an Start-ups.
Gleichzeitig setzt die chinesische Regierung zwar weiter auf Elektromobilität, kürzt aber Subventionen. Für NIO bedeutet das: Margen bleiben dünn, Preiserhöhungen sind kaum durchsetzbar.
Börse reagiert erleichtert
Dass NIO den Verlust stärker reduzieren konnte als gedacht, sorgt für kurzfristige Erleichterung bei Investoren. Nach einer langen Phase enttäuschender Ergebnisse sehen viele Anleger in den Zahlen zumindest eine Bodenbildung.
Doch das Vertrauen ist brüchig: Mit einem Aktienkurs von rund 6 Dollar ist NIO weit entfernt von früheren Höchstständen, als die Aktie zeitweise über 60 Dollar gehandelt wurde.
Das größere Bild
Für die Zukunft muss NIO mehr liefern als kleinere Verlustreduktionen. Der Konzern investiert massiv in neue Modelle und Batterietechnologie, um sich von Tesla, BYD und anderen Wettbewerbern abzusetzen.
Entscheidend wird sein, ob das Unternehmen den Sprung in die Profitabilität schafft – und das bevor Investoren die Geduld verlieren.
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