Olaf Lies, der Ministerpräsident Niedersachsens, verfolgt mit Nachdruck eine staatliche Unterstützung für gebrauchte Elektrofahrzeuge. Der Politiker der SPD betont die Wichtigkeit, vor allem jüngere Gebrauchtwagen in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen. Währenddessen kritisiert er die Neuanschaffung von Elektroautos, die nicht den europäischen Fertigungsanforderungen entsprechen, da solche Praktiken den chinesischen Markt potenziell stärken könnten, wie das Beispiel Frankreich hinreichend illustriert.
In einem detaillierten Vorschlag spricht Lies sich dafür aus, primär Leasing-Rückläufer von zwei bis drei Jahren mit niedriger Kilometerleistung staatlich zu unterstützen. Eine solche Strategie verspricht, mehrere wesentliche Vorteile mit sich zu bringen und könnte für eine positive Dynamik auf dem Automobilmarkt sorgen. Diese Überlegung wird von einem größeren Kontext staatlicher Förderungen umrahmt, da die schwarz-rote Bundesregierung bereits im November ein Förderprogramm für Elektrofahrzeuge ins Leben gerufen hat. Dieses Programm zielt vornehmlich auf Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen ab.
Während die erste Phase des Förderprogramms das Augenmerk auf die Unterstützung von Neuwagen legt, ist geplant, dass sich der nächste Implementierungsschritt auch auf gebrauchte Modelle konzentrieren wird. Inmitten der Diskussionen um das potenzielle Ende von Verbrennermotoren betont Lies die Notwendigkeit, technologische Flexibilität über das Jahr 2035 hinaus zu wahren. So bleibt die E-Mobilität ein zentraler Schwerpunkt.
Lies kritisiert die weitverbreitete Fehlinterpretation, dass das Verbrenner-Aus gleichbedeutend sei mit einem Ende der E-Mobilität. Er verweist darauf, dass der Marktanteil von Elektroautos voraussichtlich nach 2035 bei über 80 Prozent liegen wird. In diesem Zusammenhang hat die Europäische Kommission jüngst die Bedingungen für das Aus der Verbrennungsmotoren modifiziert, womit Neuzulassungen von Verbrennermotoren auch nach 2035 weiterhin möglich sind.