Laut dem neuesten Bericht des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bleiben nichtübertragbare Krankheiten, darunter Krebs und Diabetes, in der Region weiterhin die führenden Todesursachen. Diese Erkrankungen tragen jährlich zu schätzungsweise 1,8 Millionen vermeidbaren Todesfällen bei und führen zu erheblichen gesundheitlichen sowie wirtschaftlichen Beeinträchtigungen. Durch rechtzeitige Diagnose und adäquate Behandlung könnten viele dieser Todesfälle verhindert oder zumindest hinausgezögert werden.
Die Statistiken verdeutlichen eine besonders hohe Betroffenheit unter Männern, von denen jeder Fünfte noch vor dem 70. Lebensjahr an solchen Erkrankungen stirbt. Im Vergleich dazu ist es bei Frauen jede Zehnte. Zu den wesentlichen Risikofaktoren zählen Tabak- und Alkoholkonsum, Bluthochdruck sowie mangelnde körperliche Aktivität. Eine gezielte Gesundheits- und Präventionspolitik könnte, laut Aussagen der WHO, entscheidend eingreifen und positive Veränderungen bewirken.
Dr. Hans Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, betont, dass trotz der Tatsache, dass viele dieser Krankheiten vermeidbar und behandelbar sind, sie dennoch überwiegend ignoriert werden. Eine verstärkte Prävention könnte nicht nur Millionen von Menschenleben retten, sondern auch die massiven finanziellen Verluste abwenden, die durch Krankheiten verursacht werden. Der Bericht zeigt, dass die Disparitäten zwischen den 53 Ländern der Region zwar abgenommen haben, jedoch nach wie vor bestehen bleiben. Besonders in wirtschaftlich besser gestellten Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Sterberaten niedriger im Vergleich zu östlicheren Regionen.
Darüber hinaus fordert der Bericht ein verstärktes internationales Engagement und eine enge Zusammenarbeit der Länder, um den Zugang zu Früherkennungs- und Behandlungsprogrammen erheblich zu verbessern. Die Harmonisierung von Initiativen zur Reduzierung von Risikofaktoren könnte zudem ein effizienteres und nachhaltigeres Gesundheitswesen fördern. Letztendlich unterstreicht der Bericht die Möglichkeit und Dringlichkeit, durch strukturierte Maßnahmen sowohl die Lebenserwartung zu erhöhen als auch den wirtschaftlichen Fortschritt zu schützen und voranzutreiben.