27. Juli, 2024

Politik

Neue Eskalation auf der koreanischen Halbinsel: Nordkorea feuert Raketen ab und stört GPS-Signale

Neue Eskalation auf der koreanischen Halbinsel: Nordkorea feuert Raketen ab und stört GPS-Signale

Nordkorea hat erneut Spannungen auf der koreanischen Halbinsel geschürt. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs wurden etwa zehn kurzreichweitige ballistische Raketen in Richtung Meer abgefeuert. Die Raketen flogen etwa 350 Kilometer weit und landeten im Meeresgebiet zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan. Gleichzeitig führte Nordkorea Störangriffe auf das Satelliten-Navigationssystem GPS durch, was den Empfang in der Grenzregion beeinträchtigte.

Südkoreas Generalstab bezichtigte das Nachbarland einer gezielten Provokation. In Zusammenarbeit mit den USA und Japan werden weitere Daten analysiert. Das Verhalten Nordkoreas wurde auch vom Indo-Pazifik-Kommando der US-Streitkräfte scharf verurteilt. Die USA forderten das Land auf, von weiteren rechtswidrigen und destabilisierenden Aktionen abzusehen.

Ballistische Raketen können, je nach Bauart, Nuklearsprengköpfe tragen. Nordkorea steht wegen seines Atomwaffenprogramms unter internationalen Sanktionen und setzt sich häufig über Verbotsbeschlüsse hinweg. Die Regierung in Pjöngjang rechtfertigt die Entwicklung strategischer Waffen mit einer angeblichen Bedrohung durch die USA.

Am Donnerstag hatte Nordkorea versucht, den Empfang von GPS-Signalen in der Grenzregion mit Störsendern zu unterbrechen, was Fischerboote und Passagierschiffe betraf. Zwei Tage zuvor war der Versuch Nordkoreas, einen militärisch nutzbaren Satelliten ins All zu bringen, gescheitert. Die Trägerrakete des neuen Typs explodierte kurz nach dem Start. Diese Vorfälle folgten auf eine südkoreanische Luftwaffenübung in der innerkoreanischen Grenzregion, auf die Nordkorea mit einer resoluten Antwort drohte.

Am Mittwoch setzte Nordkorea etwa 260 Ballons ein, um große Mengen Müll und Düngemittel über die stark befestigte Grenze nach Südkorea zu senden. Der fehlschlagene Satellitenstart wurde international kritisiert, unter anderem von UN-Generalsekretär António Guterres und der Bundesregierung. Nordkorea wies die Vorwürfe zurück und berief sich darauf, sein Recht zur Nutzung des Weltraums auszuüben, wie andere Nationen auch.