27. Juli, 2024

Politik

Neuausrichtung im Ukraine-Konflikt: Russland verlegt Truppen aus Afrika an die Front

Neuausrichtung im Ukraine-Konflikt: Russland verlegt Truppen aus Afrika an die Front

Britische Geheimdienstquellen berichten von einer bedeutsamen Umstrukturierung der russischen Streitkräfte: Teile des sogenannten Afrikakorps wurden unlängst von ihren Positionen in verschiedenen afrikanischen Nationen abgezogen und zur Unterstützung der militärischen Offensive im Norden von Charkiw in der Ukraine in Stellung gebracht. Diese Truppenbewegungen intensivieren die Auseinandersetzungen in der hart umkämpften Region Wowtschansk, die eine strategische Bedeutung in dem seit über zwei Jahren andauernden Konflikt besitzt.

Die Bildung des russischen Afrikakorps wurde erstmals im Dezember letzten Jahres dokumentiert. Dieser Formation gehören mehr als 2000 einsatzbereite Soldaten und Offiziere an, darunter eine Reihe von hochqualifizierten Söldnern mit vorheriger Zugehörigkeit zur bekannten Wagner-Gruppe. Ihren Einsatz fanden diese Kräfte unter anderem in Ländern wie Syrien, Libyen sowie in den westafrikanischen Staaten Burkina Faso und Niger, wo sie wahrscheinlich an diversen militärischen Interventionen teilnahmen.

Das britische Verteidigungsministerium, das eine regelmäßige Berichterstattung über den Kriegsverlauf in der Ukraine aufrechterhält, deutet die aktuelle Situation als Indikator für Russlands Ambition, den Krieg im Osten Europas durch zusätzliche Mittel und Manpower zu intensivieren – eine Taktik, die auf Kosten russischer Präsenz in Afrika zu gehen scheint. London betont dabei die erhöhte Aktivität an der ukrainischen Grenze seit April dieses Jahres, die eine geplante Verstärkung andeutet.

Diese Anpassung der militärischen Strategie seitens Russland wird von der Ukraine als fortwährende Herausforderung in ihrer Verteidigungshaltung angesehen, während Moskau die von britischer Seite verbreiteten Informationen als Desinformation zurückweist.