27. Juli, 2024

Politik

Netanjahu unter Beschuss: Kritik wegen Priorisierung befreiter Geiseln

Netanjahu unter Beschuss: Kritik wegen Priorisierung befreiter Geiseln

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht sich aktuell heftiger Kritik ausgesetzt. Hintergrund ist sein öffentlichkeitswirksames Treffen mit kürzlich befreiten Geiseln, während die Familien der Opfer ungehört bleiben. Jair Lapid, Oppositionsführer, bemängelte gegenüber dem israelischen Kan-Sender den Umgang Netanjahus mit der Situation. In seiner Aussage betonte Lapid, dass ein Ministerpräsident sowohl Erfolge als auch Niederlagen vertreten müsse, anstatt sich bei Schwierigkeiten zurückzuziehen.

Am Samstag hatte Netanjahu – während des jüdischen Ruhetags Sabbat – im Krankenhaus mit vier Geiseln, die aus dem Gazastreifen befreit worden waren, ein Treffen arrangiert und sich fotografieren lassen. Im Gegensatz dazu werfen Familienangehörige von Opfern des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober der Regierung vor, keinen Kontakt zu ihnen aufgenommen zu haben. Sowohl der Ministerpräsident als auch andere Regierungsvertreter hätten sich demnach nicht um einen Austausch bemüht.

Besonders deutlich wurde der Vater eines am 7. Oktober getöteten Soldaten auf der Plattform X. Er warf Netanjahu mangelnde moralische Werte vor und vermisste einen tröstenden, stärkenden Anruf seitens des Regierungschefs. Seine scharfe Bewertung: "Ich verachte ihn, ein schäbiger Mensch."