Die Kreuzfahrtbranche setzt vermehrt auf umweltfreundlichere Technologielösungen, um den steigenden Umweltanforderungen gerecht zu werden. In einem Bericht des internationalen Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association (Clia), mit Sitz in Washington, D.C., wird hervorgehoben, dass künftig beinahe die Hälfte der neuen Kreuzfahrtschiffe mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden können. Von insgesamt 55 derzeit bestellten Schiffen der Clia-Mitgliedsreedereien werden 25 primär diesen alternativen Treibstoff nutzen. Dies entspricht einem Anteil von etwa 45 Prozent.
Clia, als maßgeblicher Branchenverband, der rund 90 Prozent der Kapazität in der Hochseekreuzfahrt abdeckt, überwacht und analysiert die Neubestellungen bis ins Jahr 2036. Die aktuelle Flotte der Clia-Mitglieder umfasst 310 Kreuzfahrtschiffe, was im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um sieben Schiffe darstellt. In seinem jüngsten Bericht hat Clia 284 dieser Schiffe genauer untersucht. LNG gewinnt gegenwärtig in der Schifffahrt an Bedeutung, da es als fortschrittliche und zugängliche alternative Energiequelle gilt. Nichtsdestotrotz geben Umweltschützer zu bedenken, dass die Nutzung von LNG je nach angewendeter Technologie eventuell die Treibhausgasemissionen steigern könnte.
Besondere Besorgnis verursacht der „Methanschlupf“, bei dem Methan, ein starkes Treibhausgas, ungewollt in die Atmosphäre entweicht. Die Herausforderung besteht darin, technologische Lösungen zu entwickeln, um diese Emissionen zu kontrollieren und zu minimieren. Dennoch verfolgt der weltweite Schifffahrtssektor das ambitionierte Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Im Jahr 2018 verursachte die Schifffahrt rund 2,9 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, was den Handlungsdruck verstärkt. Clia bleibt dennoch zuversichtlich, dass technologische Innovationen erarbeitet werden können, um den Methanschlupf technisch in den Griff zu bekommen und die gesetzten Umweltziele zu erreichen.