Am Dienstag sah sich MTU Aero Engines mit einem signifikanten Verkaufsdruck konfrontiert, da Investoren nach einem beachtlichen Kursanstieg von nahezu 22 Prozent innerhalb von zwei Wochen begannen, ihre Gewinne zu realisieren. Dieser Gewinnmitnahmeprozess führte zu einer Kurskorrektur von 4,1 Prozent, trotz bereits veröffentlichter positiver Quartalsergebnisse, die auf dem Markt positiv aufgenommen wurden. Der Rückgang der MTU-Aktien begann sogar schon vor dem breiteren Abschwung auf dem deutschen Aktienmarkt. Dieser wurde durch die politische Unsicherheit ausgelöst, nachdem CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl im Bundestag gescheitert war, was den DAX vorübergehend um fast zwei Prozent nach unten drückte.
In der Vorwoche hatte MTU überraschend starke Geschäftszahlen vorgelegt. Dennoch sah sich das Unternehmen veranlasst, seine Umsatzprognose für das laufende Jahr aufgrund eines schwächeren US-Dollars zu korrigieren. Analystin Chloe Lemarie von Jefferies lobte dennoch den soliden Geschäftsmix im Bereich des Flugzeugbaus sowie das Wachstum im Ersatzteilgeschäft als besonders positiv. Des Weiteren bewertete sie die verbesserte Situation der Nettoverschuldung als erfreulich und erwähnenswert.
Innerhalb der Analystenlandschaft wurde die beeindruckende Performance von MTU im ersten Quartal ausdrücklich gelobt. Holger Schmidt von der DZ Bank hob die hervorragende Entwicklung sowohl bei Umsatz als auch beim bereinigten operativen Ergebnis hervor. Die veröffentlichten Zahlen übertrafen die allgemeinen Erwartungen deutlich. Besonders der freie Mittelzufluss stellte eine positive Überraschung dar, da er mehr als doppelt so hoch ausfiel wie von den Experten im Vorfeld prognostiziert.