17. Mai, 2024

Wirtschaft

Minimales Wachstum der US-Wirtschaftsproduktivität – Lohnstückkosten über Erwartungen

Minimales Wachstum der US-Wirtschaftsproduktivität – Lohnstückkosten über Erwartungen

In den Vereinigten Staaten hat sich im ersten Quartal die Produktivitätswachstumskurve leicht abgeflacht. Eine aktuelle Auswertung des Arbeitsministeriums zeigt, dass sich das Produktivitätswachstum, das die Effizienz von Produktion im Verhältnis zur Arbeitszeit wiedergibt, auf ein annualisiertes Plus von 0,3 Prozent beschränkte. Marktbeobachter hatten ursprünglich eine etwas dynamischere Steigerung um 0,5 Prozent vorhergesehen. Diese zurückhaltende Entwicklung folgt auf ein kräftiges vorheriges Quartal, in dem noch ein beeindruckender Anstieg von revidierten 3,5 Prozent verbucht werden konnte.

Während die Produktivitätsentwicklung gedämpft ausfiel, überraschten die Lohnstückkosten die Analysten mit einem starken Anstieg. Diese Kosten, die das Verhältnis von Arbeitskosten zu produzierter Einheit messen, erhöhten sich im betrachteten Zeitraum um 4,7 Prozent – um einiges mehr als die antizipierten 4,0 Prozent. Im Gegensatz dazu stand das vierte Quartal des Vorjahres, als die Lohnstückkosten stagnierten, nach einer Revision einer ursprünglich leicht positiven Entwicklung.

Die Dynamik der Lohnentwicklung ist ein zentraler Faktor für die geldpolitischen Wegweisungen der US-Notenbank Federal Reserve, da steigende Löhne traditionell das Inflationsrisiko verstärken. Die Fed hat bereits am Vortag, trotz anhaltender Inflationssorgen, den Leitzins zum sechsten Mal in Folge auf seinem erhöhten Niveau gehalten und gleichzeitig keine baldigen Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Somit werden steigende Lohnstückkosten mit Argusaugen betrachtet, da sie mögliche Hinweise auf eine sich veränderte Inflationserwartung bieten könnten.