27. Juli, 2024

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Mildere Winter und sinkende Energiepreise entlasten Heizkosten

Mildere Winter und sinkende Energiepreise entlasten Heizkosten

Verbraucher können aufatmen, denn die Heizkostenabrechnung für die letzte Heizsaison fällt deutlich milder aus als noch im Vorjahr. Zu diesem Schluss kommt das Vergleichsportal Verivox, das eine Analyse auf Basis von Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes sowie der Gas- und Ölpreise durchführte. Diese Analyse berücksichtigt allerdings nicht individuelle Heizgewohnheiten: Wer trotz gesunkener Preise die Heizung aufdrehte, wird dies auch an der Abrechnung merken.

Der vergangene Winter reiht sich mit seiner Milde in eine langjährige Reihe ein und trägt den Titel des dritt mildesten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Infolgedessen sank der Heizbedarf signifikant. Verivox geht von einem Beispielhaushalt eines Einfamilienhauses aus, in dem eine drei- bis vierköpfige Familie lebt und rechnet hier mit einer Reduktion der Kosten um 38 Prozent gegenüber der vorherigen Heizperiode. Das entspricht einer durchschnittlichen Ausgabe von 1506 Euro für den aktuellen Heizzeitraum.

Die aktuelle Entspannung ist jedoch auch dem Umstand geschuldet, dass in der Heizsaison 2022/2023 Rekordpreise verzeichnet wurden. Trotz der nun erfreulichen Entwicklung liegen die Belastungen der Haushalte immer noch 24 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Dekade. Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, erläutert, dass nach den enormen Preisanstiegen in der Energiekrise nun eine gewisse Erholung an den Beschaffungsmärkten zu erkennen ist. Dies spiegelt sich unter anderem in sinkenden Neukundentarifen wider.

Die Börse zeigt ebenfalls positives: Der Preis für Gas ist mittlerweile auf 28 Euro pro Megawattstunde gefallen, deutlich geringer als die 50 Euro im Vorjahr. Die Kosten für Heizöl befanden sich ebenfalls im Sinkflug – ein Hektoliter kostete in der vergangenen Periode durchschnittlich 108 Euro, im Vergleich zu 122 Euro in der Saison davor. Doch auch hier muss ein langfristiger Blickwinkel eingenommen werden: Im Zehnjahresvergleich liegt die finanzielle Belastung um ein Drittel höher.