09. November, 2025

Wirtschaft

Mietervereine melden weiterhin hohen Beratungsbedarf bezüglich Heizkosten.

In den vergangenen Monaten verzeichnen die Mietervereine in Deutschland einen signifikanten Anstieg der Beratungsanfragen, die sich auf Nachforderungen im Bereich der Heizkosten konzentrieren. Eine Untersuchung in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt belegt diese Entwicklung eindrucksvoll. Stefan Schmalfeldt, der Leiter der Rechtsabteilung des Hamburger Mietervereins, erläutert: „Viele Mieter sind von den beträchtlichen zusätzlichen Kosten überrascht.“

Ursache für den sprunghaften Anstieg der Beratungsanfragen ist das Auslaufen der Energiepreisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom zum Jahreswechsel 2023/24. Zudem endete im März die zeitlich befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent. Die Mietervereine berichten, dass die Vermieter ihre Nebenkostenabrechnungen häufig zwischen Oktober und Dezember versenden, da sie bis zum Jahresende für die Nebenkostenabrechnung des Jahres 2024 Zeit haben.

Beim Berliner Mieterverein wurden im Jahr 2023 zum ersten Mal spezifische Daten erhoben: Bis Ende September fanden 14.628 Beratungen statt, während es im gesamten Vorjahr 22.881 Beratungen waren. Diese Zahlen verdeutlichen den stark gestiegenen Bedarf. Wibke Werner, die Geschäftsführerin des Vereins, hebt hervor, dass trotz der in den letzten Jahren steigenden Energiepreise, insbesondere in den Jahren 2022 und 2023, die Nachfrage nach Beratung hoch bleibt.

Der Eigentümerverband Haus und Grund aus Berlin gibt an, dass die genaue Zahl der beratungsbedürftigen Vermieter nicht beziffert werden kann, jedoch eine intensive Diskussion über die gestiegenen Energiepreise stattfindet. Dieses Phänomen bestätigt auch Luisa Peitz, Rechtsreferentin des Verbands.

Darüber hinaus hat der Essener Immobiliendienstleister Ista im Vorjahr ein Allzeithoch der Heizkosten verzeichnet, basierend auf der Auswertung von 1,5 Millionen Abrechnungen. Für eine 70 Quadratmeter große Musterwohnung stiegen die Fernwärmekosten um ein Viertel auf durchschnittlich 1.140 Euro. Die Gaskosten stiegen um fünf Prozent auf 909 Euro. Im Gegensatz dazu verzeichneten Heizölkunden einen Rückgang der Kosten um zwölf Prozent auf 913 Euro.