Zwei Schwergewichte an der Kursgrenze
Microsoft notiert inzwischen über 520 US-Dollar, Meta kratzt sogar an der 800-Dollar-Marke. Für Kleinanleger sind diese Preise längst eine psychologische Hürde.
Zwar hat sich die Bewertung in beiden Fällen durch exzellente Quartalsergebnisse gerechtfertigt – doch in den USA haben gerade optisch hohe Kurse oft zu Aktiensplits geführt, um den Zugang für Privatinvestoren zu erleichtern.
Microsoft: Erfahrung mit dem „Instrument Kursteilung“
Der Softwarekonzern hat seit seinem Börsengang 1986 bereits neun Mal gesplittet, zuletzt 2003 im Verhältnis 2:1. Damals kostete die Aktie etwa 50 Dollar – heute das Zehnfache.
Analysten halten einen erneuten Split nicht für ausgeschlossen, zumal Microsoft im preisgewichteten Dow Jones Index eine der teuersten Positionen nach Goldman Sachs ist. Ein niedrigerer Kurs könnte die Indexbalance wahren und neue Anleger anlocken. Offiziell schweigt das Unternehmen jedoch zu möglichen Plänen.
Meta: Noch nie gesplittet – und jetzt ein Rekordkurs
Der Facebook-Mutterkonzern hat in seiner Börsengeschichte keinen einzigen Split vorgenommen. Mit einem Kursanstieg von mehr als 30 Prozent seit Jahresbeginn und einem Allzeithoch von 784,75 Dollar ist die Aktie für viele Privatanleger unerschwinglich geworden.
Rund 27 Prozent der Anteilseigner sind Kleinanleger – ein günstigerer Einstiegspreis könnte also unmittelbar Wirkung zeigen. Spekulationen am Markt reißen nicht ab, auch weil Meta Milliarden in neue KI-Rechenzentren investiert und weiter Wachstumsfantasie liefert.
Marktpsychologie und mögliche Effekte
Historisch haben Aktiensplits die Kursdynamik häufig beflügelt – zumindest kurzfristig. Der Schritt signalisiert Wachstum und kann die Liquidität erhöhen. Langfristig hängt die Performance aber von der Substanz des Geschäfts ab. Für Microsoft und Meta wäre ein Split vor allem ein Signal: Wir sind stark genug, um den Kreis unserer Investoren zu erweitern.
Timing-Frage ohne klare Antwort
Ob es tatsächlich so weit kommt, bleibt offen. Die Fundamentaldaten sprechen für beide Unternehmen, der Zeitpunkt könnte kaum günstiger sein. Doch weder Microsoft noch Meta haben bisher konkrete Schritte angekündigt. Anleger dürften in den kommenden Wochen genau hinhören – jede Andeutung könnte den nächsten Kurssprung auslösen.
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