Micron Technology konnte im Jahr 2024 an der Börse nicht die Erwartungen erfüllen. Trotz solider Quartalsergebnisse, die auf ein beeindruckendes Wachstum der Unternehmensumsätze und -gewinne hinweisen, verzeichnete die Aktie der Speicher-Spezialisten lediglich ein Plus von 20 Prozent. Seit dem Erreichen eines 52-Wochen-Hochs im Juni sind die Aktien des Unternehmens um 27 Prozent gefallen. Doch die bevorstehenden Geschäftszahlen für das erste Quartal des Fiskaljahres 2025, die am 18. Dezember veröffentlicht werden, könnten diesen Trend wieder umkehren.
Micron ist bekannt für die Herstellung von Speicherchips für Computer und Speichermedien. Diese Branche ist traditionell zyklisch und stark abhängig von der Nachfrage nach PCs und Smartphones. Letztes Jahr sank der globale Speichermarkt laut Gartner um fast 39 Prozent, was auf einen Rückgang von 4,4 Prozent bei den Auslieferungen von PCs, Smartphones und Tablets zurückzuführen ist. Besonders auffällig war der Rückgang 2022 mit einem Minus von 11,9 Prozent, was sich negativ auf die Finanzergebnisse von Micron niederschlug.
In diesem Jahr zeigt die Speicherindustrie jedoch Anzeichen einer Erholung. Die Zunahme des Speicherbedarfs durch künstliche Intelligenz (KI) treibt das Wachstum in verschiedenen Bereichen an, darunter Rechenzentren, Smartphones und PCs. Die Nachfrage nach Hochgeschwindigkeits-Speicher (HBM) in KI-Chips steigt rasant, da Unternehmen wie Nvidia diese Speichertypen integrieren, um ihre KI-Beschleuniger zu verbessern.
Nvidia’s neuestes Blackwell B200 GPU ist ein Beispiel für diese Entwicklung, ausgestattet mit 192 Gigabyte HBM, eine Steigerung gegenüber den vorherigen Generationen. Diese Nachfrage könnte Micron helfen, bessere Ergebnisse als erwartet zu liefern. Nvidia kündigte kürzlich an, dass sie ihre Umsatzerwartungen für Blackwell übertreffen werden, da sich ihre Produktionskapazitäten schneller verbessern als zuvor angenommen. Für Micron, das Nvidia bereits mit HBM-Chips beliefert, sind das positive Aussichten. Der Markt wird dieses Jahr ein Volumen von 163 Milliarden US-Dollar erreichen, im Vergleich zu 92 Milliarden im Vorjahr, was ebenfalls für Micron spricht.