22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Meyer Werft erhält milliardenschweren Auftrag aus Japan

Meyer Werft erhält milliardenschweren Auftrag aus Japan

Die renommierte Meyer Werft, bekannt für ihre Kreuzfahrtschiffe, hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Erstmals sicherte sich die japanische Oriental Land Company (OLC) ein Kreuzfahrtschiff für den heimischen Markt. Der Vertrag wurde in Tokio unterzeichnet und der beeindruckende Auftrag hat ein Volumen von über einer Milliarde Euro. Die Fertigstellung des luxuriösen Kreuzfahrtschiffes ist für 2028 geplant.

Bernard Meyer, Vorsitzender der Meyer Werft, zeigte sich erfreut über den Vertragsabschluss: „Ich bin sehr froh, heute diesen wichtigen Auftrag in Tokio unterschrieben zu haben. Es ist uns gelungen, erneut einen Kunden aus Japan für unser Unternehmen zu gewinnen.“ Dies stellt einen signifikanten Beitrag zur langfristigen Sicherung des Schiffbaus in Papenburg dar, wie auch Geschäftsführer Bernd Eikens betonte.

OLC, bekannt als Betreiber der Disney-Freizeitparks in Japan, plant mit dem neuen Kreuzfahrtschiff ab Anfang 2029 die ersten Kreuzfahrten zu starten. Das erste Schiff dieser Klasse, die „Disney Wish“ mit 1250 Passagierkabinen, wurde bereits 2022 an Disney übergeben. Zwei weitere Schiffe der gleichen Klasse befinden sich aktuell im Bau und sollen noch in diesem sowie im nächsten Jahr ausgeliefert werden.

Trotz ihrer glanzvollen Tradition durchlebt die Meyer Werft derzeit die schwerste Krise ihrer über 200-jährigen Geschichte. Bis Ende 2027 müssen über 2,7 Milliarden Euro finanziert werden. Davon gelten 400 Millionen Euro als notwendige Erhöhung des Eigenkapitals, erklärte Chefsanierer Ralf Schmitz. Die restlichen 2,3 Milliarden Euro betreffen die Vorfinanzierung von zwei neuen Schiffsprojekten, für die staatliche Bürgschaften erforderlich sind. Schmitz unterstrich, dass es hierbei nicht um Subventionen gehe.

Das Auftragsbuch der Meyer Werft ist gut gefüllt und umfasst Projekte bis 2028. Neben dem neuen Auftrag der OLC stehen die „Meteor IV“, ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Werft Fassmer, die „Asuka III“ für den japanischen Konzern NYK, zwei Kreuzfahrtschiffe für Disney Cruise Line, zwei für Carnival Cruise Line sowie der Stahlbau für vier Konverterplattformen auf der Liste.