Im dritten Quartal sah sich Mercedes-Benz, ein renommierter Automobilhersteller mit einer langen Tradition, mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Diese resultierten in einem spürbaren Rückgang des Konzerngewinns, welcher auf ein striktes Sparprogramm mit Personalkürzungen, steigenden Kosten durch Zölle und ungünstige Wechselkursentwicklungen zurückzuführen ist. Obwohl der Konzerngewinn um nahezu ein Drittel sank, erwies sich das Minus im Pkw-Geschäft als weniger stark als von Analysten zuvor prognostiziert. Trotz dieser schwierigen Lage reagierten Investoren positiv auf das Vorhaben von Mercedes, seine Aktienrückkäufe wieder aufzunehmen, obgleich in reduzierter Form. Diese Ankündigung führte zu einem Kursanstieg der Aktie um mehr als sechs Prozent auf fast 58 Euro. Der im Frühjahr erlebte rasante Kursanstieg, der durch Handelskonflikte mit der US-Regierung unterbrochen wurde, ist allerdings noch nicht erneut erreicht worden.
Mercedes-Benz konnte inmitten der laufenden Herausforderungen, die hohe Kosten für Personalkürzungen umfassen, bessere Ergebnisse erzielen als von Analysten vorhergesagt. Philippe Houchois, Analyst bei Jefferies, betonte diese überraschend positive Entwicklung. Tom Narayan, Analyst bei RBC, lobte ebenfalls die positiven Aspekte der Ergebnisse, warnte jedoch vor möglichen Enttäuschungen aufgrund der konstant gehaltenen Jahresprognose. Der Konzerngewinn verringerte sich um 30,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro und wurde von erheblichen Sonderkosten belastet. Bereinigt um Zinsen und Steuern verzeichnete Mercedes einen Rückgang des Gewinns um 17,3 Prozent auf 2,10 Milliarden Euro.
Trotz eines Umsatzrückgangs von 6,9 Prozent und einer Abnahme der Verkaufszahlen um 12 Prozent, gelang es Mercedes, die bereinigte operative Marge in der wichtigen Pkw-Division leicht zu verbessern. Die steigende Nachfrage nach Luxusautos trug zu einem höheren Anteil am Gesamtumsatz bei. Trotzdem bleibt die Jahresprognose unverändert, was auf eine von Stabilität geprägte Erwartungshaltung des Unternehmens hindeutet.
Mercedes plant nun, in den kommenden zwölf Monaten Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Euro zurückzukaufen. Dieser Schritt, der im November beginnt, wurde ursprünglich auf 5 Milliarden Euro angesetzt, jedoch aufgrund von Handelskonflikten und Unsicherheiten überdacht. Die Zölle und der Handelsspannungen zwischen den USA und China belasten das Unternehmen sowohl bei Importen als auch bei Exporten erheblich. Kritiker äußern Bedenken, dass die für die Aktienrückkäufe verwendeten Mittel in zukünftige Innovationen hätten investiert werden können.
Der Markt in China bleibt durch eine Immobilienkrise erheblich herausgefordert, welche die Kaufbereitschaft wohlhabender Kunden einschränkt. Absatzrückgänge in China sowie den USA führten zu einem Quartalsergebnis von 525.300 verkauften Pkw und Vans. Um Kosten zu senken, hat Mercedes ein umfassendes Sparprogramm ins Leben gerufen, das bis 2027 erhebliche Einsparungen bei Produktions-, Fix- und Materialkosten erzielen soll. Darüber hinaus wurde ein weiteres Programm zum Personalabbau mit dem Betriebsrat vereinbart, um die Profitabilität langfristig zu sichern.